Justiz – Maskenaffäre: (nd) Staatsanwalt Igor Secco hatte es vor zwei Wochen gegenüber ff (3/2023) angekündigt: Er werde den ...
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 05 vom Donnerstag, den 02. Februar 2023
wir Südtirolerinnen und Südtiroler mögen es, wenn im Ausland über uns gesprochen und geschrieben wird. Wenn etwas Gutes geschrieben wird: dass bei uns das Wetter schön, die Landschaft lieblich und der Wein trocken ist. Wenn aber etwas Kritisches geschrieben wird, dann ist das Geschrei groß.
Vergangene Woche haben Süddeutsche Zeitung und Bayerischer Rundfunk kritisch über den Einsatz von Pestiziden in den Vinschger Apfelplantagen geschrieben – „Das Gift auf dem Apfel“ stand auf der Titelseite der SZ. Von „Dicker Luft“ schreibt Alexander van Gerven in seiner Titelgeschichte (ab Seite 28). Hintergrund der Berichterstattung ist der Streit um das Pestizidtirol-Plakat zwischen Münchner Umweltinstitut, Agrarlandesrat Arnold Schuler und vielen Südtiroler Apfelbauern. Van Gerven hat diesen Streit von Anfang an beobachtet. Er fragt: „Vergiften wir uns mit unserer Landwirtschaft?“
Giftig ist derzeit auch die Stimmung zwischen den italienischen Rechtsparteien in Südtirol. Die Ankündigung des Leiferer Bürgermeisters Christian Bianchi, mit einer Bürgerliste bei der Landtagswahl anzutreten, sorgt im Mitte-rechts-Lager für Panik. Und das aus gutem Grund, wie Norbert Dall’Ò in diesem Heft schreibt (ab Seite 19).
Daueranspannung spürte in den vergangenen Monaten auch SVP-Landessekretär -Stefan Premstaller. Nun gab er seinen Rücktritt bekannt. Es war eine emotionale Stellungnahme, Premstaller musste einige Male schlucken, weil ihm die Stimme wegbrach. „Es ist nicht so, dass ich gerne gehe“, sagt er. „Die Entscheidung ist mir schwergefallen. Auf der anderen Seite habe ich für mich beschlossen: wenn nicht jetzt, wann dann?“ Im Artikel von Alexandra Aschbacher (ab Seite 16) geht es aber um mehr als seinen Rücktritt – sie hat sich auch mit der neuen Wahlordnung der SVP auseinandergesetzt.
Im Artikel von Andrej Werth geht es hingegen um Einschreibungen. Seit Jahren schreiben Eltern ihre Kinder in den Kindergarten der anderen Landessprache ein. Die Kleinsten machen vor, worüber die Politik seit ewig streitet. Die ganze Geschichte dazu lesen Sie ab Seite 38.
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