Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 13 vom Donnerstag, den 30. März 2023

In der Nähe der ff-Redaktion: „Lassen Sie uns über Musik sprechen“, war das Erste, das Redakteurin Alexandra Aschbacher (Mitte) im Interview zur ­Linguistin und Feministin Luise F. Pusch (links) sagte. Begleitet wurden die beiden von Heidi Hintner. © Ludwig Thalheimer
 

in Südtirol gibt es ein paar informelle Gesetze: etwa, dass Knödel nicht mit dem Messer geschnitten werden. Oder dass man nicht „Tschüss“ sagen soll. Oder dass, wann immer über Sprach- und Bildungspolitik gesprochen wird, die Debatte schnell sehr emotional wird.

Das ist auch dieses Mal so: In Südtirol gibt es einen neuen Sprachstreit um die deutsche Schule. In seiner Titelgeschichte erklärt Georg Mair, warum sich die Sprachen in den Schulen nicht mehr trennen lassen (ab Seite 30). Und er hat Melanie Mair von der Südtiroler Freiheit und Felix von Wohlgemuth von den Grünen zum Streitgespräch in die Redaktion geladen (ab Seite 34).

Die beiden blieben auch nach Ende des Interviews sitzen und diskutierten weiter. Georg Mair hätte gerne auch Bildungslandesrat Philipp Achammer um eine kurze Stellungnahme gebeten, der Landesrat war aber trotz anfänglicher Zusagen bis Redaktionsschluss nicht erreichbar.

Genauso erging es Andrej Werth. Der wollte mit Achammer, der auch Landesrat für Kultur ist, über das geplante Kulturzentrum im alten Fleimstaler Bahnhof von Auer sprechen. Wieder war der Landesrat nicht greifbar. Den Artikel gibt es dennoch. Ob es das Kulturzentrum im ehemaligen „AurOra“ jemals geben wird, bleibt aber fraglich. Ab Seite 48.

Eine doppelte Premiere erlebte letzte Woche Alexandra Aschbacher. Sie traf die deutsche -Feministin und Linguistin Luise F. Pusch zum dritten Interview – aber zum ersten Mal persönlich. Und zum ersten Mal stellte sie keine Frage zur Sprache. Pusch erzählte über ihr Leben als Lesbin und warum sie rückblickend von „permanenter Folter“ spricht. Ab Seite 38.

Im aktuellen Heft gibt es dennoch einen Beitrag über Feminismus und Sprache. ff-Hospitantin Anna Recla hat sich Südtirols ersten feministischen Podcast Ätsch Bätsch angehört und mit seinen Macherinnen gesprochen. Ab Seite 42. Recla hat die Redaktion einen Monat lang unterstützt. Nun geht es zurück zum Studium nach Berlin. Wir wünschen alles Gute!

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