Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 15 vom Donnerstag, den 11. April 2024

Ronald Reng (links) ist Fußballautor. Jetzt hat er ein Buch über das Spiel DDR-BRD bei der Fußball-WM 1974 geschrieben. Georg Mair hat ihn interviewt. Ab Seite 48. © Alexander Alber
 

das Land Südtirol will 5.000 Wohnungen bauen, um die Wohungsnot im Land zu beheben. So hat es Ulli Mair (Freiheitliche), die neue Landesrätin für den sozialen Wohnbau, unlängst im ff-Podcast versprochen. „Eigentlich“, sagte sie, „brauchen wir 12.000 Wohnungen.“

Wenn sie schnell bauen will – die nächsten Landtagswahlen finden im Herbst 2028 statt –, wird sie sich auch an die Leute wenden müssen, über die Verena Pliger, Julia Staffler und Friedrich Hainz in der Titelgeschichte in diesem Heft schreiben. Sie haben recherchiert, wer die Leute im Land sind, die die meisten Wohnungen bauen und damit gute Geschäfte machen – lauter Männer, stellte sich heraus. Was sie herausgefunden haben und wer die größten Ziegelbarone im Land sind, lesen Sie ab Seite 18.

In Kuens wird der Friedhof saniert. Dafür müssen die Toten ausgegraben werden. Wie funktioniert das, war die Frage von Andrej Werth, als er mit den Recherchen begann. Es sollte eine nüchterne Recherche werden. Doch als er ins Dorf kam, traf er auf heftige Emotionen. Der Bürgermeister wollte nicht mehr reden, der Pfarrer auch nicht, obwohl beide schon ein Interview zugesagt hatten. Im Gasthaus war die Stimmung angespannt, als der Reporter Fragen stellte. Wie das Thema das kleine Dorf bewegt, schildert Werth ab Seite 46.

Ronald Reng hat es in seiner Jugend als Fußballer nur in die Kreisliga gebracht, als Autor, man verzeihe den banalen Vergleich, hat er es in die erste Liga geschafft. Er ist Fußballautor, doch in seinen Büchern verklammert er Fußball mit Geschichte und Gesellschaft. Er hat zum Beispiel einen Bestseller über den Torhüter Robert Enke geschrieben, der sich nach einer Depression das Leben nahm; und ein Buch, das Fußball mit den Hoffnungen auf eine Fußball-Karriere von drei Jugendlichen verknüpft, die er neun Jahre lang begleitet hat.

In seinem neuen Buch erzählt Reng anhand eines Fußballspiels bei der WM 1974 (DDR-BRD, 1:0) die 1970er-Jahre in Deutschland Ost und West. Wie geht das, hat Georg Mair ihn gefragt (ab Seite 48). Das letzte Mal hatten sie sich im Mai 2018 für ein Interview übers Laufen getroffen. Reng lebt in Bozen.

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