Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Georg Mair mit dem Theaterregisseur Martin Finnland (links) in Maria Heim. Was Finnland und sein Ensemble Nesterval für ein besonderes Theater machen, lesen Sie ab Seite 52. © Ludwig Thalheimer
 

als Hubert Messner Landesrat für Gesundheit geworden ist, hat er sich viel vorgenommen, er muss gewusst haben, dass er ein schwieriges Amt übernimmt. In der Südtiroler Sanität gibt es viele Baustellen, auch wenn bestimmt nicht alles schlecht ist. Doch die Wartezeiten, der Personalmangel, die Kündigungen, der Protest der Haus-ärzte und -ärztinnen sind Symptome einer Erkrankung.

Exemplarisch dafür steht das Krankenhaus Brixen, wie Alexandra Aschbacher in der Titelgeschichte in diesem Heft schreibt. Silke Hinterwaldner hat die Hausärztin Astrid Marsoner interviewt. Sie bringt die Lage auf den Punkt: „Es gibt eine große Kluft zwischen Verwaltung und den Leistungserbringern, also dem sanitären Personal. Das reicht von Stellenabbau bis hin zum Versprechen, die Bürokratie zu vereinfachen. Es gibt zwar viele Zusagen, aber in der -Realität passiert das Gegenteil. Hier werden Unmengen an Ressourcen verschwendet.“ Ab Seite 30.

Dani Arnold ist ein Kletterer, der viel schneller ist, als Reinhold Messner es je war, ein Extrembergsteiger, free und solo unterwegs. In Sexten wurde ihm jetzt der Paul-Preuss-Preis verliehen. Der Schweizer Extrembergsteiger soll die Preuss’sche Philosophie des Freikletterns weitertragen. Schauplatz der Zeremonie war die ehemalige Bergstation der Seilbahn auf den Helm, wo Reinhold Messner im kommenden Sommer ein „Alpines Institut“ eröffnen will, ein „Haus der Begegnungen“. Wer der Ausnahmealpinist Dani Arnold ist, lesen Sie im Porträt von Markus Larcher ab Seite 56.

Thomas Casagrande hat sich schon 2015 mit den Südtirolern in der Waffen-SS auseinandergesetzt. Es waren viele. Sein Interesse hat auch persönliche Gründe: Sein Vater war Mitglied der „verbrecherischen Organisation“ – so wurde die SS im Nürnberger Prozess eingestuft, der nach dem Zweiten Weltkrieg über die Verbrechen der Nazis urteilte. Jetzt hat sich Thomas Casagrande mit einigen dieser Männer näher beschäftigt, darunter seinem Vater, und deren Nachfahren (darunter seinen Bruder) gefragt, wie sie damit umgehen. Sein Buch „Schatten“, das auch eine Selbstbefragung ist, ist bei Raetia erschienen. Was darin steht und einen Auszug daraus lesen Sie ab Seite 44.

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre

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