Gerichte der Familientradition und zum Ausklang Kastanien und Krapfen. Was hier so simpel klingt, ist in Wahrheit ein Heiligtum in Südtirol. Das ...
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 43 vom Donnerstag, den 24. Oktober 2024
vor ein paar Jahre gingen auch in Südtirol viele Leute auf die Straßen, um für das Klima zu demonstrieren. Jugendliche schwänzten dafür die Schule, die Fridays für Future waren cool – endlich junge Leute, die sich für Politik interessierten. Plötzlich schien vieles möglich. Die Politik folgte ihnen, die Pläne waren ehrgeizig, so wie der Klimaplan des Landes Südtirol, der freilich noch nicht in ein Gesetz gegossen wurde.
Derzeit hat Klimaschutz kaum Konjunktur, die Landesregierung jagt den verlorenen Autonomie--Kompetenzen hinterher oder freut sich, wenn der Quästor Ausländer abschiebt. Dabei hat das Land eine Initiative gestartet, um zu erkunden, was Bürgerinnen, Bürger und Verbände für Vorschläge für den Klimaschutz haben. Alexander van Gerven hat für die Titelgeschichte in diesem Heft recherchiert, was die Vorschläge sind – es sind viele. Aber was nun? Getraut sich die Landesregierung, vor allem Peter Brunner, der neue Landesrat für Klimaschutz, die Vorschläge umzusetzen? Ab Seite 16.
Zwei andere dringliche Themen für die Landesregierung sind Wohnen und die Pflege. Wie Wohnraum schaffen, den sich die Menschen leisten können? Leonhard Resch hätte da eine Idee – einen „gemeinnützigen Mietmarkt“. Resch leitet die „Arche“ im KVW, ihr Kerngeschäft ist die Betreuung von Wohnbaugenossenschaften. Karl Hinterwaldner hat ihn gefragt: Was ist das, ein „gemeinnütziger Mietmarkt“? Und wie schafft man ihn? Das Interview mit Resch lesen Sie ab Seite 34.
Für Pflege alter Menschen braucht es viele Arbeitskräfte, viele Seniorenheime etwa leiden an Personalmangel, die Ausbildung dauert lang. Jetzt bieten auch Private einen Lehrgang für Pflegehelferinnen an, er dauert nur halb so lang wie der Kurs an den Landesfachschulen. Das sorgt für Stunk. Markus Larcher hat recherchiert.
Ab Seite 38.
Über eines kann man mit dem gewesenen SVP-Landtagsabgeordneten Gert Lanz gut reden: über das Scheitern. Der Metallbetrieb, den er ehrgeizig erweitern wollte, ging in Konkurs, in den Landtag wurde er 2023 nicht mehr gewählt. Scheitern ist bei uns immer noch ein Tabu, in anderen Ländern muss man einmal gescheitert sein, um Erfolg zu haben. Andrej Werth hat Lanz für das Porträt in diesem Heft befragt. Er hat einen Mann getroffen, der sagt: „Ich bin froh, dass ich nicht mehr in der Politik bin. Heute bin ich frei.“ Ab Seite 62.
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre
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