Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

In Schlanders im Vinschgau: Silke Hinterwaldner im Gespräch mit den zwei Bürgermeisterkandidatinnen von Schlanders – Kunhilde von Marsoner, Christine Kaaserer. © Ludwig Thalheimer
 

die meisten Politikposten werden in Südtirol noch immer von Männern besetzt. Nur 13 von 116 Gemeinden werden von Frauen geführt, es gibt 33 Vizebürgermeisterinnen und 145 Gemeindereferentinnen. Insgesamt ist nur jedes vierte Mitglied in Südtirols Gemeinderäten weiblich. Es muss also etwas geben, das Frauen nach wie vor von der Politik fernhält. Silke Hinterwaldner hat sich für die Titelgeschichte auf die Suche nach Erklärungen und Antworten gemacht. Insbesondere hat sie sich mit dem Aspekt der Quotenregelung ausei-nandergesetzt: Jede Liste, die sich bei den Gemeinderatswahlen am 4. Mai bewirbt, muss ein Drittel Frauen nominieren. Aber funktioniert das auf Gemeindeebene überhaupt? (Ab Seite 16).

Wer in Zeiten wie diesen Journalistin werden will, kennt Millionen von Gründen, die dagegensprechen. Die prekären Anstellungsverhältnisse zum Beispiel, der schwierige Anzeigenmarkt, die sinkenden Auflagenzahlen, die Gratiskultur im Netz, der Vormarsch der künstlichen Intelligenz. Trotz alledem gibt es junge Menschen, die es nach wie vor unbedingt wollen: Journalist werden. Einen Eindruck davon gibt der jährliche Gabriel-Grüner-Schülerpreis – ein gemeinsames Projekt von der Agentur Zeitenspiegel, der Pädagogischen Abteilung des Landes, des Bildungsausschusses der Gemeinde Mals und der ff. Schülerinnen und Schüler der vierten Oberschulklassen lernen hierbei, wie man eine Reportage verfasst; dieses Jahr sind 14 Reportagen entstanden. Vergangene Woche hat die Jury den Preis vergeben: Die Siegerreportage behandelt das Thema Sternenkinder; die jungen Autoren Lena Unterpertinger und Liam Feichter (Fachoberschule für Wirtschaft, Grafik und Kommunikation in Brixen) haben Eltern getroffen, die ihre Kinder kurz vor der Geburt verloren haben, und auch eine Fotografin, die diese Momente festhält. Als Preis gibt es 1.000 Euro sowie ein Praktikum beim Stern in Hamburg und bei der ff.

Bleibt zum Schluss noch auf einen kleinen Fehler in ff 7/25 hinzuweisen: Die ehemalige Abteilung Arbeit ist mittlerweile zum „Arbeitsmarktservice Südtirol“ geworden. Vor 18 Monaten wurde diese Abteilung aufgelöst und in die Bereiche Arbeitsinspektorat und Arbeitsmarktservice aufgeteilt. Wir bedauern das Versehen.

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