Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Unser Hospitant Jonathan Kofler (stehend, dritter von links) hat an der „Reise der Erinnerung“ nach Auschwitz-Birkenau teilgenommen – und für ff eine Reportage geschrieben. „Wir ­wissen es“, ab Seite 3­4. © Privat
 

wir leben in unruhigen Zeiten. Wenn Sie dieses Heft in der Hand halten, hat der US-amerikanische Präsident Donald Trump das Ende der Waffenlieferungen für die Ukraine angekündigt – das Land, das vor über drei Jahren von Russland in einen Krieg gezogen wurde. Ein Super-Gau für die Ukraine und der Moment, an dem es nun darauf ankommt, wie die EU reagiert. Es ist eine Zeit, in der alte Bündnisse aufgelöst werden und alte Gewissheiten enden. Die Welt wird sich weiterdrehen, aber keiner weiß mehr so genau, wie.

Wie wichtig ist da der Blick zurück in die Geschichte. Jonathan Kofler, der uns in den vergangenen beiden Wochen als Praktikant begleitet hat, hat einen tiefen Blick in die Vergangenheit gemacht. Er und andere 500 Jugendliche aus Südtirol, dem Trentino und Tirol sind am 12. Februar mit dem Projekt „Promemoria_Auschwitz“ Richtung Polen aufgebrochen.

Die Reise der Erinnerung bringt jedes Jahr junge Menschen aus unserer Region nach Krakau und nach Auschwitz-Birkenau, dem größten deutschen Vernichtungslager im NS-Staat. Kofler hat nach seiner Rückkehr für die ff eine Reportage über seine Erlebnisse geschrieben. Er schreibt: Die Reise soll der getöteten Menschen gedenken, aber auch fragen, wie es dazu gekommen ist. „Wir wissen es“, ab Seite 34. Es ist nicht der einzige Text junger Südtirolerinnen und Südtiroler in diesem Heft.

Wir veröffentlichen in dieser Ausgabe auch den ersten Text aus der Serie „Junge Talente“, die bei den Workshops zum Gabriel-Grüner-Schülerpreis entstanden sind. Den Auftakt bildet ein Stück von Leonie Tschigg und Nathan Previdi (Sprachengymansium Bozen) über die Gemeinschaft der Sikhs in Südtirol. Ab Seite 38.

Die Titelgeschichte in diesem Heft behandelt ein wiederkehrendes Thema: die Ausschreibung der Konzession für die Brennerautobahn. Möglich, dass die A22 künftig in auswärtige Hände gelangt. Karl Hinterwaldner stellt deswegen die Frage: „Was läuft da falsch?“ Und Andrej Werth hat Landeshauptmann Arno Kompatscher gefragt, was passiert, wenn Südtirol künftig außen vor bleibt. „Mit der A22 auf dem Pannenstreifen“, ab Seite 26.

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre

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