Leserbriefe

„Lernen wir von der Schweiz“

Aus ff 51 vom Donnerstag, den 22. Dezember 2016

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Wie man den Busverkehr in Südtirol noch verbessern kann, und das Verhältnis zur Sad – Interview mit Libus-Chef Markus Silbernagl in ff 49/16

Es gibt heute schon Beispiele, wo Erdgas-Überlandbusse eingesetzt werden (Frankreich, Schweden, Norwegen, Spanien), ganz zu schweigen davon, dass Sasa jahrelang die 18-Meter-MAN-Erdgasbusse zwischen Bozen und Meran verkehren ließ.
Laut Herstellerangaben überwinden Erdgasbusse heutzutage Steigungen problemlos. Kurioserweise hat hierzulande noch niemand ausprobiert, ob dies machbar ist. Landesrat ­Florian Mussner hatte bei einer Landtagsdebatte das Thema flüchtig angedeutet, Daten und Fakten wurden aber nie veröffentlicht. Auch nicht über vermutliche Tests, die Sasa (oder das Land) 2011 machte und dann benutzte, um den Ankauf von Dieselbussen zu rechtfertigen.
In einem Schriftwechsel habe ich Herrn Silbernagl gefragt, wie man E-Busse finanzieren will, und was sie kosten. Mir wurde geantwortet, sie seien sehr kostengünstig. Habe dann Ankauf- und Treibstoffkosten verglichen und habe errechnet, dass nach 12 Jahren sich die Kosten für einen E-Bus auf 904.000 Euro und für einen Erdgasbus auf 646.000 Euro belaufen. Darauf hat der Libus-Präsident nicht mehr geanwortet.
Kurioserweise hat die Arbeitsgruppe „Green ­Mobility“ in September 2016 „idealerweise“ für keine Ankäufe von Dieselbussen mehr plädiert, aber im November hat die Landesregierung den Ankauf von weiteren 124 Dieselbussen beschlossen. Scheinbar macht man sich PR-mäßig schön mit den fünf H₂- und den zukünftigen 4 Elektrobussen der Sasa. Beim Ankauf der Dieselbusse geht es wie üblich nur ums (liebe) Geld. E- und H₂-Busse sind sündteuer, Erdgasbusse regelrecht verhasst, trotz niedriger Gesamtkosten und niedriger Emissionen, insbesondere was Stickoxide und Feinstaub betrifft. Aber Dieselbusse sind günstiger in der Anschaffung. So heißt die Lösung – trotz des Klimaplans 2050 – freie Fahrt für den Diesel.

Michele De Luca, Bozen

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