Leserbriefe

Frohe Botschaften

Aus ff 01 vom Donnerstag, den 05. Januar 2017

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Fakten, die uns Hoffnung machen – der große Jahresrückblick in ff 51-52/2016.

Die Medien quellen über von Berichten über Gewalt und Terror. Damit werden ­Ängste geschürt. Angst ist immer ein schlechter Ratgeber. Viele meinen, man müsse gegen alle Attentäter mit gnadenloser Härte vorgehen. Und als Maßnahme zur Bekämpfung der Ursachen werden ­unüberwindbare Zäune rund um Europa vorgeschlagen.
Zu wenig nachgedacht wird über die tieferen Ursachen des Terrorismus. Ich empfehle als Lektüre das Buch des bekannten Psychiaters Reinhard Haller, der viele Kriminalfälle untersucht hat. Es trägt den Titel „Die Macht der Kränkung“. Nahezu jedem menschlichen Problem liege eine Kränkung zugrunde. Kränkungen würden „unsere Selbstachtung und unser Ehrgefühl angreifen, sie können uns aus der Bahn werfen, uns krank machen und sogar zu den grausamsten Verbrechen und Kriegen führen.“
Daher sollte meines Erachtens als Maßnahme gegen Gewalt und Terrorismus zunächst die Weltgeschichte studiert werden, vor allem die Kapitel über Kolonialisierung und Versklavung. Dann sollten wir die Augen öffnen und analysieren, wie auch ­heute noch eine „kannibalische Weltordnung“ den Wohlstand in den reichen Ländern unterstützt und die südliche Hemisphäre ausbeutet. Akribisch aufgearbeitet wurde dieses Thema von Jean ­Ziegler. Ja, das sind „Kränkungen“ größten Ausmaßes in Vergangenheit und Gegenwart.
Die beste Vorbeugung gegen Terrorismus wären Gerechtigkeit, Solidarität und Nächstenliebe. So, wie es die General­versammlung der Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ festgehalten hat: „Jeder hat das Recht auf einen Lebensstandard, der seine und seiner Familie Gesundheit und Wohl gewährleistet, ...“.(Art. 25)
Was steht aber dem Ganzen hauptsächlich im Wege? Antwort: Wohl in erster Linie die neoliberale Dreifaltigkeit Geld-Geiz-Gier bei jenen, die im Überfluss leben.
Sepp Kusstatscher, Villanders

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