Olympisches Komitee: (nd) Ja, er könne sich durchaus vorstellen, für dieses Amt zu kandidieren. Der Sport sei immer schon sein ...
Leserbriefe
Der neue Wind
Aus ff 06 vom Donnerstag, den 09. Februar 2017
ff 5/17 berichtete, wie die Bozner Uni stärker mit der Privatwirtschaft zusammenarbeiten und mehr Drittmittel einwerben will.
Markus Larcher schwärmt begeistert vom neuen Rektor an der Uni Bozen. Leider kann ich nicht mitjubeln, da ich erst vor Kurzem das Buch „Gekaufte Forschung“ von Christian Kreiß gelesen habe. Der Untertitel des Buches „Wissenschaft im Dienst der Konzerne“ macht deutlich, wie bedenklich die neoliberale Schlagseite der Universitäten ist. Die mit Drittmitteln einspringenden Unternehmen sind nur selten respektable Mäzene ohne Hintergedanken, aber insgesamt sicher keine Wohltätigkeitsvereine, die der öffentlichen Hand beim Finanzieren von Lehre und Forschung uneigennützig unter die Arme greifen wollen.
Demokratiepolitisch ist das Anliegen einer sauberen Gewaltenteilung auf vielen Ebenen mehr denn je vordringlich. Nicht nur Legislative, Exekutive und Judikative sind Gewalten, die unabhängig sein sollten, auch die „Gewalt“ der Medien und jene von Forschung und Lehre. Die Entwicklung geht aber immer mehr dahin, dass eine Gewalt über allem steht, nämlich die Ökonomie.
Das Großkapital hat allzu oft die Politik, die Medien und immer mehr auch die Wissenschaft und Forschung fest im Griff.
Lesen Sie das Interview mit Rektor Paolo Lugli! Finden Sie dort etwas über die Freiheit von Forschung und Lehre? Oder über ökosoziale Ziele der Gemeinwohlökonomie? Über Maßnahmen gegen die Ursachen der Krisen? Über zentrale Werte, wie sie beispielsweise Papst Franziskus in der Enzyklika „Laudato si’“ anmahnt? Nein, es geht um eine unternehmerische Uni und ums Geld. Aber bleiben wir realistisch: Absehbar ist, dass auch in der Ära Lugli das großzügige Füllhorn des Finanziers Land größere Anstrengungen der Universität um Drittmittel überflüssig machen dürfte.
Sepp Kusstatscher, Villanders
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