Leserbriefe

Das rechte Geschenk

Aus ff 13 vom Donnerstag, den 30. März 2017

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Franz J. Haller begehrt ­folgende Gegendarstellung zum Artikel über seine Filmdokumentationen und die Laurin-Stiftung in ff 12/17. Das Pressegesetz verpflichtet uns zum Abdruck – ­unabhängig vom Inhalt

Schwarz-Weiß-Braun-Malerei­ tut nie gut. Zu meinem ­Bedauern ist bereits der ­Titel ­allzu suggestiv formuliert, als dass es sich um einen unvoreingenommenen Beitrag handelte. So habe ich Herrn ­Markus Larcher von der ff klar dargelegt, dass diese zeitgeschichtlichen Dokumente­ frei produziert und wie andere Filme an Institutionen im In- und Ausland versandt werden. Nur der Versand in Südtirol erfuhr eine ­Spende.
Dabei poche ich auf mein Recht auf freie Meinungsäußerung und Berichterstattung, auch wenn dies so ­manchen ungelegen kommt. Was nun der Historiker ­Leopold Steurer sogar als „Danaer­geschenk“ einstuft, beruht auf seinem bedauerlichen Missverständnis­ der Phänomene­ Unmut, Zeitgeist, Widerstand einer Volksgruppe ­gegen ­politisch ­aufgebürdete Fremdherrschaft und den Versuch kultureller Vergewaltigung. Dieses Manko ­zeichnet sowohl ihn als auch ­seinen Kollegen Rolf Steininger auf der einen Seite, sowie die ­hiesigen Neo­faschisten auf der anderen Seite aus. Aber dass das Vorgehen der italienischen Justiz in Sachen ­Südtirol mitunter an das „Ventennio“ ­erinnert, wichtige Archive zu den Sechziger­jahren aus Staatsraison ­geschlossen bleiben, weil der Staat sonst in Erklärungsnot geriete und so für ­Südtirol-­Aktivisten Wiederaufnahme­verfahren unmöglich sind, das stört diese Historiker nur am ­Rande, darüber ­berichten sie nicht. Insofern sind ­meine Film­dokumentationen eine wichtige Quelle zum ­besseren Verständnis der ­Südtiroler Zeitgeschichte, und ich ­danke allen, die mir ­gegen alle ­Kontroversen ihre ­Erinnerungen in Wort und Bild ­anvertraut haben.
Franz J. Haller, Gargazon

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