Leserbriefe

Summer of Love

Aus ff 33 vom Donnerstag, den 17. August 2017

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50 Jahre danach: die Südtiroler Hippies. ­Titelgeschichte in ff 31/17

Vor 50 Jahren setzte im „Summer of Love“, ein Denken weltweiter Verbrüderung ein, im Zusammenhang mit einem Ausbrechen aus überkommenen Denkweisen.
Wenn man die Jugend heute beobachtet, kann man feststellen, wie sich Zeiten ändern können: Universelles Denken ist unter vielen Heranwachsenden so gut wie unbekannt, Jugendliche klammern sich an eine vermeintliche Volkskultur, sind auf der Suche nach so etwas wie Enge und Heimat, nicht wenige treten den Schützen bei, die unter der Hippie-Generation mehr als verpönt waren; manche begegnen solchen, die sie als anders oder fremd erleben, mit verbaler, gelegentlich auch mit physischer ­Aggression. Jenes sogenannte Gutmenschentum, das in vergangenen Jahrzehnten als Tugend galt, ist heute Gegenstand abgrundtiefer Verachtung.
Die Entwicklung hat seit Ende der 1980er Jahre eine Wendung um 180 Grad vollzogen. Dabei ist mir aufgefallen, dass auch Leute aus der Bewegung vor 50 Jahren heutigen gesellschaftlichen Erscheinungen – die sie seinerzeit radikal abgelehnt hätten – Positives abgewinnen. Mitläufer machten früher das mit, was Mode war, und dasselbe tun sie auch heute.

Georg Lezuo, Bozen

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