Leserbriefe

Brennende Liab

Aus ff 38 vom Donnerstag, den 21. September 2017

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ff 33/17: ein Heft über die Freuden und Leiden der Südtiroler mit ihrer Heimat

Ein großes Lob für das gelungene Heft mit dem Schwerpunktthema Heimat. Es hat mich angeregt, meine eigenen Erfahrungen als Wahlsüdtiroler zu reflektieren. Obwohl ich vom „Mutterland“ Österreich komme, war ich überrascht, wie fremd dieses Land auf mich gewirkt hat und immer noch wirkt. Dies unter anderem auch weil es nicht leicht ist, Zugang zu finden beziehungsweise zu bekommen, selten auch, dass mir ­erklärt wurde, wie und warum Südtirol so „tickt“, wie es tickt. Manchmal habe ich auch den Eindruck, die Südtiroler wissen es selber nicht so genau, „es ist halt so“.
Seit ich allerdings erfahren habe, dass für den Südtiroler die „Hoamat“ nicht Südtirol, nicht sein Tal oder das Dorf, sondern der Hof ist, ­verstehe ich ein wenig mehr, wo das andere, Fremde beginnt, und es damit nicht so leicht ist, ­etwas mit den Augen eines anderen zu sehen und sich in dessen Situation einzufühlen. Ja, Heimat kann dort entstehen, wo ich Beziehungen erlebe und wo ich das Gefühl habe, mich mit meiner Person einbringen zu können. Das betrifft „MigrantInnen“ aus beruflichen oder familiären Gründen genauso wie Flüchtlinge. Daher ist die aktuelle Praxis mit dem Fokus auf Unterbringung und Notversorgung (sic!) sicher zu wenig.

Michael Bockhorni, Algund

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