Brennerautobahn: Die Verlängerung der Konzession ist an knallharte Bedingungen geknüpft. Manager Pardatscher spricht von „harten Zeiten, die uns bevorstehen“.
Leserbriefe
Wenn die Uhr tickt
Aus ff 47 vom Donnerstag, den 23. November 2017
Gastkommentar von Thomas Benedikter zur Katalonien-Krise in ff 45/2017
Viele Staaten sind weltweit einmal entstanden und irgendwann wieder verschwunden. Alles Menschliche ist vergänglich und kennt keine Ewigkeit.
Spätestens 1945, als der vorher von vielen Italienern als Duce gefeierte und angehimmelte Benito Mussolini eine kalte Leiche und Hitlers tausendjähriges Reich ein einziger trostloser Trümmerhaufen war, hätte jeder erkennen können, wie sehr auch von fanatischem Nationaldenken geschaffene Gebilde vom Phänomen Vergänglichkeit betroffen sind.
Der Fall Katalonien zeigt, wie unbelehrbar und daher unheilbar geistig und kulturell beschränkt vor allem Vertreter nationalkonservativer Strömungen sind, und wie krampfhaft man am Status quo festzuhalten versucht, hinter dem man einen apokalyptischen Weltuntergang befürchtet.
Das Vorgehen der Regierung in Madrid – angefangen von dem an autoritäre Regime erinnernden Vorgehen der Guardia Civil bis hin zur Inhaftierung katalanischer Politiker und dem europäischen Haftbefehl gegen Carles Puigdemont und vier seiner Minister – lässt panische Angst vor Veränderung erkennen. Deshalb will man diese Veränderung mit allen nur erdenklichen Mitteln verhindern.
Allerdings – und das hat die Geschichte mehrmals bewiesen – hat Repression keine Entwicklung aufhalten können. Einzig und allein die Kurzsichtigkeit eines Mariano Rajoy glaubt, dass dies für das Zerwürfnis zwischen Spanien und Katalonien nicht zuträfe. Ich glaube, dass ich nicht falsch liege, wenn ich Selbstbetrug vermute.
Georg Lezuo, Bozen
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