Leserbriefe

Lieber Manfred Mölgg

Aus ff 12 vom Donnerstag, den 22. März 2018

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Ein Brief an unsere Leser: In ff 10/18 schrieben wir dem Skifahrer Manfred Mölgg

Lieber Manfred Mölgg,
der Erfolg hat viele Väter, der Misserfolg ist dagegen eine Waise. Mit Freunden ist es ähnlich: Im Erfolg sind es viele, läuft es aber nicht so, wie es sollte, wird ihre Zahl überschaubar.
Wegen eines missglückten Rennens hat Sie nun offensichtlich auch die ff fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel. Was sie dabei vergisst, ist Ihre Karriere. Die ist nämlich alles andere als eine unvollendete, keine, die nur einen ersten Lauf gekannt hätte. Nicht „nur“ WM-Medaillen, nicht „nur“ Weltcupsiege, sondern auch eine Slalom-Kristallkugel, unzählige Topplatzierungen und x Jahre in der ersten Startgruppe: Hervorragende Südtiroler Skifahrer gab und gibt es etliche, konstanter erfolgreich waren aber nur wenige. Es ist das, was man von Ihnen in Erinnerung behalten wird, das und Ihr sympathisches, stets bescheidenes Auftreten. Wobei ich Sie nicht vorschnell hinauskomplimentieren will: Schließlich freue ich mich schon auf eine weitere Saison mit Ihnen, auf weitere Rennen, in denen ich Ihnen die Daumen drücken darf. Nicht als Pflichtverteidiger eines ladinischen Landsmanns, sondern als Skifan. Und als einer, der weiß, dass Daumendrücken vor allem dann Kraft gibt, wenn einem der Erfolg nicht in den Schoß fällt.
Deshalb vielen Dank für alles, was war. Und für alles, was noch kommt.

Florian Mussner, Landesrat, Bozen

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