Leserbriefe

Südtirol sucht dich

Aus ff 16 vom Donnerstag, den 19. April 2018

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Mit ff erschien ­vergangene Woche auch das Wirtschaftsmagazin Südtirol Panorama

Ich lese gerne im Südtirol Panorama über die Südtiroler Wirtschaft und bin immer wieder begeistert darüber, was geleistet wird. In der aktuellen Ausgabe jedoch war ich verblüfft darüber, dass einer österreichischen Berufsberaterin drei Seiten gewidmet wurden, wo es doch seit einigen Jahren in Meran eine gut laufende private Berufsberatung gibt.
Ich habe mit meinen drei Söhnen alle möglichen Angebote genutzt und muss sagen, dass uns das Angebot bei BOB in Meran am meisten überzeugt hat, da es eine Kombination von Gesprächen und Tests war.
Ich hoffe, dass sich Südtirol Panorama in Zukunft wieder auf Südtiroler Firmen konzentriert.

David Winkler, Meran

Leserkommentare

1 Kommentar
Josef Fleischmann
15. Oktober 2018, 21:59

Südtirol wählt. Neben den zahlreichen Traditionswählern wurden letzthin die Suchenden immer mehr. Wähler schauen sich um nach Alternativen für eine nach Rentenskandal, fragwürdigen Großprojekten, langjähriger Lobbypolitik und ausgegrenzten Arbeitnehmern zu übermächtig, zu arrogant gewordenen große Partei. „Macht braucht Kontrolle“ war das einst vielversprechende Schlagwort der bei den vergangenen Wahlen noch größten Oppositionspartei. Ausgerechnet über mangelnde Kontrolle intern, Skandale und eigene Machtkämpfe ist sie immer wieder gestolpert.
Europaweit nutzen Rechtspopulisten die Gunst der Stunde und versuchen zu vermitteln, die Flüchtlinge seien die Ursache allen Übels, sogar an der bereits seit Jahrzehnten scheinbar unaufhaltsam wachsenden Schere zwischen arm und reich. Sie vertauschen Ursache mit Wirkung und machen so ganz gezielt aus besorgten, sozial benachteiligten Bürgern Angstbürger, Wutbürger, Hassbürger. Gerade Wähler aus unteren bzw. bildungsfreien Schichten sind eine leichte Beute für diese Rattenfängerparteien. Flüchtlinge, die eigentlichen Opfer unserer globalen Ausbeuter-Gesellschaft werden zu Schuldigen gemacht, während die wahren Verbrecher und Fluchtverursacher im Nadelstreif auf den Sesseln der Großkonzerne sitzen und Afrika und andere Drittweltländer ihrer Rohstoffe, ihres Wassers und ihrer Ländereien berauben. Neoliberale, scheinbar machtlose Marionettenpolitiker wollen das so beibehalten und tragen ihren Teil dazu bei mit Milliardengeschäften durch Waffenlieferungen in Krisengebiete. Die wirklich teuren Flüchtlinge, die Steuerflüchtlinge treiben unbehelligt ihr Unwesen in Steueroasen und prellen die Bürger um Hunderte von Milliarden Euro an Steuergeldern.
Nun ist Südtirol auch Europa, und die einstige „Macht-braucht-Kontrolle-Partei“ versucht sich im Fahrwasser der europäischen Rassistenparteien nach vorne zu drängen. Durch die Verbrüderung mit der blau/braunen Strache-Partei Österreichs und dem Schmusekurs mit der Nazi-Partei AfD in Deutschland sollte sie sich aber selbst auf das äußere rechte Abstellgleis gefahren haben.
Ob die Freiheitlichen nach dem Frontalangriff auf den Bischof für eine christlich moralische Wählerschaft noch in Frage kommen ist mehr als fraglich. Bischof Muser hatte sich lediglich „erlaubt“, vor Populismus und übertriebenem Patriotismus zu warnen und eine vorsichtige Wahlempfehlung zu geben für Parteien die sich für soziale Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung und Umwelt sowie ein friedliches Miteinander einsetzen.
Für wie abartig und weltfremd werden uns wohl unsere Enkel und Urenkel halten, wenn wir ihnen eine Welt vererben, in der sie bis zu den Knien im Plastikmüll stehen mit einer zerstörten Umwelt, leer gefischten Gewässern und vergifteten Städten wohl aber mit zwei europäischen Reisepässen.
Wenn ein Schiff nach rechts zu kippen droht, kann es fatal sein, sich auf die rechte Seite zustellen.
Josef Fleischmann Meran antworten

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