Leserbriefe

„Du bist sozialromantisch!“ „Und du zynisch!“

Aus ff 22 vom Donnerstag, den 31. Mai 2018

Mehr integrieren oder mehr abschieben?“ Streitgespräch zwischen Ulli Mair und Brigitte Foppa in ff 20/18

Zum Streitgespräch habe ich ein paar Fragen: Wie würden die Aussagen von manchen Politikern/-innen bewertet werden, würde es nicht um Flüchtlinge gehen. Soll die Politik auf gefühlte Umweltverschmutzung oder gefühltes Kranksein reagieren?
Waren es junge, kräftige ­Männer oder alte und ­kranke Männer, Frauen und ­Kinder, welche aus Südtirol, Süd­italien, Türkei, Jugoslawien, Irland … ausgewandert sind, weil sie in ihrer Heimat ­keine wirtschaftliche Zukunft ­sahen? War das ein Thema für diese Länder, war das normal? Wie viele Terroristen beziehungsweise Kriegsverbrecher sind über Südtirol nach dem Zweiten Weltkrieg geflohen?
Wohin wird ein afghanischer Staatsbürger abgeschoben, der im Iran geboren und aufgewachsen ist (weil seine ­Eltern wegen des Krieges aus Afghanistan in den Iran geflohen sind), weiter nach Europa geflüchtet ist und nun keinen Asylstatus erhalten hat?
Wie oft haben Politiker/-innen aller Parteien schon geäußert, dies und jenes gehe in der Politik nicht, wegen dieser und jener Sachzwänge?
Seit wann sind Menschen im Mittelmeer auf der Flucht ­ertrunken und hat in dieser Zeit kein ­Rechter (in Italien) regiert?
In einem Saal sitzen 527 Menschen, davon 50 „Neue“, und dann kommt eine ­„halbe“ Person dazu. Wer ­diese Person willkommen­ heißt und meint, diese ­Person zu integrieren ­schaffen wir schon, soll ein Sozial­romantiker sein? Wenn man ein wenig nördlich ­davon die dreifache Zahl ohne große Probleme schafft, ganz zu schweigen von den ­Ländern gleich ­neben den Krisen­gebieten.
Michael Bockhorni, Algund

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