Leserbriefe

Strampeln mit Strom

Aus ff 30 vom Donnerstag, den 26. Juli 2018

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Titelgeschichte in ff 28/2018 über den Boom des Elektro-Mountainbikes

Klar, das E-Bike hat seinen Siegeszug bereits vollzogen, und im urbanen Verkehr hilft es sicherlich das Umdenken – weg vom Auto – zu unterstützen. Im Gelände beim sportlichen Freizeitvergnügen aber kann ich dem E-MTB kaum Sympathien entgegenbringen. Doch ich habe Verständnis bei Freundesgruppen, wo ein oder mehrere Teilnehmer konditionsmäßig nicht mehr mithalten können.
In seinem Artikel schwärmt der Autor von den Vorteilen, die das E-Bike ermög­licht: leichtes Aufwärtstreten, gro­ßer Radius und viele Höhenmeter, nach der Arbeit weitreichende Ausflüge, auch der übergewichtige und konditionsarme Radler kommt auf jede Alm und höher. Die Schlussfolgerung lautet also, dass die Grenzen, die uns der Körper auferlegt, erweitert werden können und somit, laut Herrn Unterweger, ein „demokratischer Schub“ stattfindet.Freiheit bewegt sich innerhalb von Grenzen. Wenn wir diese mit technischen Hilfsmitteln erweitern, vergrößert sich damit nicht unser geistiger Horizont.
Ich kann dem Loblied nicht zustimmen, da sportliches Radfahren für mich immer ein Freizeitvergnügen war, zu dem auch die Lust gehörte, steile Passagen mit eigener Kraft zu überwinden und ebenso mir einzugestehen, dass mit dem Älterwerden nicht mehr alles möglich ist. Ganz abgesehen davon, dass beim Fahren mit „Wadlkraft“ das Tempo viel geringer ist und die Natur inniger wahrgenommen werden kann.
Da unser Berufsleben häufig mit Stress verbunden ist, wäre da eine Entschleunigung nicht sinnvoll? Mir fehlt in Ihrem Artikel der kritische Teil, den die E-Bike-Entwicklung mit sich bringt.
Wolfgang Bonell, Meran

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