Leserbriefe

Strampeln unter Strom

Aus ff 31 vom Donnerstag, den 02. August 2018

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Titelgeschichte in ff 28/2018 über den Boom des Elektro-Mountainbikes

Den „demokratischen Schub“ nennt die ff den E-MTB-Trend – als hätte die Invasion unserer Wanderwege mit gut vermarkteten 4.000-Euro-Geräten etwas mit Demo­kratie zu tun.
Nicht „der Schwächere kommt zum Zug“, wie Unterweger in ff zitiert wird, den Schwächeren wird vielmehr ein wirklich umweltverträglicher Volkssport – das Wandern – vergällt. Da hat Wolfgang Bonell mit seinem Einwurf (Leserbrief in ff 30/2018) schon recht, wenn er eine Entschleunigung am Berg anmahnt.
Der ff-Beitrag spricht die vielen Risiken der durch die Wiesen und Almwege pflügenden Energieprotze nicht wirklich an, die immer mehr in hochalpine Regionen
vorstoßen, wie schon öfters erlebt.
Dennoch bewerben derzeit viele Südtiroler Tourismusvereine ihre Gegenden aggressiv als E-MTB-Destination, vergessen dabei aber leider, dass sie sich damit mittel­fristig ins eigene Fleisch schneiden.
Wenn uns bald Zehntausende Elektro-Biker, gleich, ob aus dem In- oder Ausland, auf den Wanderwegen überrollen, wenn nur mehr das technisch Machbare zählt, ist es aus mit Südtirol als Wanderparadies.
E-MTBs stören heute schon massiv das Wandern und werden es in den zu erwartenden Massen umso mehr tun.
Wie andere Alpenregionen sollte Südtirol die E-MTB rasch in vernünftige Bahnen lenken, das heißt, Wanderwege sollen wieder zum Wandern da sein.

Thomas Benedikter, Girlan

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