Leserbriefe

Die Zukunft der Vergangenheit

Aus ff 40 vom Donnerstag, den 04. Oktober 2018

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Symbolpolitik mit Doppelpass: Leitartikel von Alexandra Aschbacher in ff 39/18

Das Ziel der Südtiroler Freiheitlichen, die österreichische Staatsbürgerschaft für die Südtiroler deutscher und ladinischer Sprache einzuführen, ist politisch unnötig und schädlich. Wir haben bereits einen europäischen Pass, mit dem wir heute in allen Staaten der europäischen Union und in der Schweiz studieren, arbeiten und uns niederlassen können.

Die Möglichkeit des Doppelpasses für Südtiroler und Südtirolerinnen deutscher und ladinischer Herkunft erinnert an die unselige Option von 1938, auch wenn sie in den Konsequenzen nicht vergleichbar ist. Die ethnische Eingrenzung der Berechtigung basiert auf dem Prinzip der Herkunft und nicht des Geburtsortes, was wiederum an den „Ahnenpass“ der Nationalsozialisten denken lässt. Südtirol war seit jeher eine Grenzregion mit vielfältigen kulturellen und verwandtschaftlichen Beziehungen und Einflüssen. Was ist schon ein „echter“ Südtiroler?

Der Doppelpass spaltet die Südtiroler Gesellschaft erneut und gefährdet den ethnischen und sozialen Frieden im Lande. Er hat keine praktische Bedeutung, er hat lediglich Symbolcharakter für Personen, die die Geschichte revidieren möchten.

Helmut Messner, Villnöß und Schweiz

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