Leserbriefe

Eine neue Zeit bricht an

Aus ff 41 vom Donnerstag, den 11. Oktober 2018

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Auch Südtirol hat ein Problem mit dem Rechtsextremismus. Leitartikel von Alexandra Aschbacher in ff 40/18

Von den etablierten Kräften wurde nie der Frage nachgegangen, welche wohl die Gründe dafür sein könnten, dass rechtsextremes Denken beispielsweise auf Teile der heranwachsenden Generation eine Faszination ausübt. Das Unbehagen ist unleugbar vorhanden, und da so etwas nicht von ungefähr kommt, muss es zwangsläufig seine Ursachen haben, denn Populisten können negative Emotionen aufgreifen, fördern, um ein Vielfaches steigern, in die Welt setzen können sie sie nicht.

Zahlreiche Menschen leben nicht mehr in jener Existenzsicherheit wie noch vor Jahrzehnten, und es lässt sich nicht abstreiten, dass der Mittelstand, Garant für eine stabile Gesellschaft, mehr und mehr verarmt und schwindet. Verschuldet sind diese Missstände zweifellos von jener neoliberalen und plutokratischen Ausrichtung der EU in ihrem derzeitigen Zustand; Tatsache ist auch, dass die in Brüssel betriebene Politik einzig und allein auf die Wünsche von Großkonzernen und Großbanken zugeschnitten ist und den Anliegen des arbeitenden Bürgers kaum bis gar nicht Rechnung trägt.

Die etablierten Kräfte, die das heutige Europa geformt haben, ob sie sich nun als bürgerlich oder sozialdemokratisch definieren, sind zu keiner Selbsthinterfragung oder gar Selbstkritik mehr
fähig.

Dadurch spielen sie populistischen Kräften in die Hände, liefern ihnen bereitwillig Aufhänger und Argumente für ihre Hetzreden.

Georg Lezuo, Bozen

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