Einst wollte die Lega den Norden Italiens von Rom abtrennen. Jetzt ist sie an der Macht und will nichts mehr davon wissen.
Leserbriefe
Operation Abriss
Aus ff 44 vom Mittwoch, den 31. Oktober 2018
ff 40/18 über die Südtirolersiedlung in Innsbruck, die neuen Wohnblocks weichen muss
Mit Interesse habe ich den Artikel gelesen. In Nordtiroler Medien wird die Verdichtungspolitik auf Kosten alter Bausubstanz nicht so kritisch hinterfragt wie in der ff.
Als ältere Innsbruckerin und Enkelin einer Südtirol-Optantin tut es mir weh, dass mit diesem geplanten Kahlschlag ein Stück Stadtgeschichte und Wohnqualität zerstört wird. In den Aussendungen der Stadt musste ich lesen, dass es außer Panzing allen Südtirolersiedlungen an den Kragen gehen soll. In manche Innenhöfe wurden auch bereits hässliche Betonmonster hineingequetscht mit dem Argument, dass man heutzutage keine Wäscheleinen und Gemüsegärten mehr braucht. Das steht im Widerspruch zu Bürgermeister Willis Aussagen. Außerdem stört mich an der Argumentation der unterschwellige Vergleich der derzeitigen Migration mit der Stadtentwicklung im 19. Jahrhundert bzw. mit den Südtiroler Optanten. Ich finde, man kann den Zuzug bäuerlicher Bevölkerung in die Städte im 19. Jahrhundert nicht mit der heutigen Migration aus Asien und Afrika gleichsetzen. Genauso hinkt der Vergleich der Südtirol-Optanten mit den Migranten von heute. Die Südtiroler waren nach damaligem Verständnis Tiroler wie wir, die durch einen üblen Deal zweier Diktatoren, Hitler und Mussolini, aus ihrer Heimat vertrieben wurden.
Was an dem zu schnellen Wachstum von Innsbruck ökologisch sein soll, möchte ich auch gern wissen.
Abschließend kann ich nur Bruno Kreisky zitieren: „Lernen Sie Geschichte, Herr Bürgermeister Willi!“
Marion Ulcar, Innsbruck
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