Leserbriefe

Eine Frage von Stunden

Aus ff 05 vom Donnerstag, den 31. Januar 2019

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Halten die Lehrer im Oberschulzentrum in Mals zu wenig Stunden?

ff 3/19 hat berichtet Schon cool, Herr Larcher, wie Sie das machen: So im Vorbeigehen, praktisch „no look“, pinkeln Sie dem Oberschulzentrum Mals und – das kommt ja immer gut –­ der bekannterweise notorisch überprivilegierten Berufsgruppe der Lehrer qualitätsjournalistisch ans Bein, ohne sich dafür extra groß die Hose aufzuknöpfen: „Lehrer“ und „Komfortzone“ kombiniert, also wenn diese unerhörte kreative Volte nicht das allmächtige Bauchgefühl des Lesers stimuliert, dann weiß ich auch nicht.
Was aber, wenn die Realität auf eine ganz andere Weise schlicht wäre als die Vorstellungskraft Ihres sicher wackeren, seinen Namen aber lieber doch nicht in der Zeitung lesen wollenden ­Wischpel-Blowers „vor Ort“? Was, wenn wir zum Beispiel in der Sportoberschule Mals Tag für Tag mit ­großem Einsatz versuchten, unsere Schüler*innen bestmöglich auf die Anforderungen des Leistungssports und auf die „des Lebens“ vorzubereiten? Etwa indem wir sie, wenn sie in der wettkampf- und trainingsintensiven Winterzeit sehr häufig abwesend sind, über didaktische Plattformen wie Moodle und Spaggiari digital betreuen? Und dafür viele, viele Stunden am Computer und Smartphone zubringen, die jedes starre Stundenraster krachend in die Luft sprengen?
Unsere Schule ist ein hochkomplexes, dynamisches Gebilde, die Arbeit an ihr ist sehr fordernd, sehr anregend, ein Fulltime-Job. Der Geist hingegen, der aus dem denunziatorischen Anlass Ihres Artikels herüberweht, ist so muffig und so kümmerlich, dass sich bei mir beinahe Pietät einstellen möchte.

Thomas Strobl, Mals

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