Tourismus: (ml) Es hat sich hinlänglich herumgesprochen und bestimmt derzeit einen guten Teil der politischen Debatte im Land: Seit ...
Leserbriefe
Ausgebettet
Aus ff 36 vom Donnerstag, den 05. September 2019
Wie die Landesregierung den Tourismus zähmen will: ff 35/19 über den Hotel-Stopp auf der grünen Wiese.
Es ist befremdlich, mit welcher Vehemenz die ehemalige Landesbäuerin und jetzige Landesrätin gegen den Tourismus und somit auch gegen die Gastwirtinnen und Gastwirte lospoltert.
In der ff wirft sie dem Sektor gar vor, nur mehr „den Rahm“ abzuschöpfen, und schlägt zugleich vor, dass die Gastbetriebe über Umweltgelder zur Kasse gebeten werden sollen, weil sie von der „Natur profitieren“.
In anderen Medien wird der Tourismussektor von der Landesrätin quasi pauschal als Alleinverursacher der Landschaftszerstörung, der Verkehrsbelastung, des Wasserverbrauches und vieles andere mehr dargestellt.
Fakt ist, dass auch alle anderen Sektoren und gerade die Landwirtschaft Ressourcen verbrauchen und durch Gebäude, Strukturen und die extensive Bewirtschaftung zur Veränderung des Landschaftsbildes beitragen; diese Fakten finden bei der Landesrätin aber augenscheinlich keine Berücksichtigung. Ich weise auf die Hagelnetze hin, welche dem Landschaftsbild alles andere als förderlich sind. Weiters ist es nicht so, dass in touristischen Kreisen der intensive Einsatz von Pestiziden auf ungeteilte Zustimmung stößt.
Zum Vorwurf, dass Wirtinnen und Wirte nur die „Gewinne abschöpfen“ würden, kann ich nur feststellen, dass diese Behauptung grundfalsch ist und somit für mich an Rufschädigung grenzt. Es ist ein Grundprinzip, dass jedes Unternehmen zunächst für sich Wertschöpfung erzielen muss, damit es in eine erfolgreiche Zukunft geführt werden kann. Davon ganz abgesehen, sind Südtirols Gastbetriebe zum Großteil familiengeführte Betriebe, welche vor Ort mit ihren Steuern und Abgaben einen wesentlichen Anteil zur Finanzierung der Gemeindehaushalte beisteuern, Arbeitsplätze, Einkommen und somit Wohlstand sichern. Dadurch ist es gelungen, die peripheren Gebiete als Lebens- und Wirtschaftsraum zu erhalten. Die Hotellerie und die Gastronomie sind die größten Auftraggeber für unsere lokalen Handwerksbetriebe. Sie sind wesentlich für den Handel, und nicht zuletzt sind sie einer der größten Abnehmer der Produkte der heimischen Landwirtschaft. Es ist insgesamt für mich unverständlich, wie ein Mitglied der Landesregierung einen Wirtschaftssektor öffentlich derart brandmarkt und pauschal verurteilt. Der HGV hat sich bislang immer konstruktiv in der Diskussion über die künftige nachhaltige touristische Entwicklung eingebracht und dabei entsprechende Steuerungsmechanismen vorgeschlagen. Die wiederholten Rundumschläge der Landesrätin für Urbanistik gegenüber dem Tourismussektor tragen allerdings kaum zu einem konstruktiven Dialog bei.
Manfred Pinzger, Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes HGV, Schlanders
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