Das Stadttheater in Bozen ist 20 Jahre alt. Die Politik preist es als Erfolgsgeschichte, als Haus für alle. Doch stimmt das auch?
Leserbriefe
Verschmähter Liebling
Aus ff 39 vom Donnerstag, den 26. September 2019
Finale des Klavierwettbewerbs Busoni: Rezension in ff 37/19.
In ihrem Artikel wurde der Eindruck vermittelt, nur das Finale mit Orchester entscheide über die Platzierung der Pianisten.
Dem ist nicht so: Es werden alle Prüfungen berücksichtigt. Schließlich sucht die Jury nach einem besonderen Pianisten, der im harten Konzertgeschäft auf Dauer bestehen kann und stilsicher den unterschiedlichsten Herausforderungen gewachsen ist. Ein vor allem nach Effekten heischender Pianist wird das Publikum bald wieder langweilen. Eruptiv, dynamisch und pointiert furios wird vom Verfasser des Artikels anscheinend höher gewertet als beseelt und feinfühlig. Mag sein, dass sich ein Nichtpianist vom furiosen Spiel beeindrucken lässt, doch würde ich mir von einem Musikkritiker mehr Differenzierung erwarten. So gesehen kann es nachvollziehbar sein, wenn das Publikum, geleitet von der Momentaufnahme des Finales mit Orchester, dem drittplatzierten Gyorgy Gigashvili den Vorzug gibt. Gerade der Busoni-Wettbewerb zeigt, dass es nicht nur um Platzierungen geht.
Alfred Brendel erhielt 1949 gar nur den 4. Preis und hat dennoch entscheidend dazu beigetragen, dass der Busoni-Wettbewerb von Anbeginn an Geschichte geschrieben hat.
Lucia Attinà, Präsidentin des
Vereines der Busoni-Freunde, Bozen
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