Leserbriefe

Nichts bewegt sich

Aus ff 49 vom Donnerstag, den 05. Dezember 2019

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Mehr Sport in der Schule? „Panorama“-Meldung in ff 45/19; Antwort von Landesschuldirektorin Sigrun ­Falkensteiner in ff 46/19

Frau Falkensteiner ersucht um eine „korrekte Darstellung des Sachverhalts“ zum Thema „Sport macht Schule“. Es sieht ganz so aus, als erhalte sie andere Informationen als wir in der Praxis. Gar manche diplomierte Sportlehrer/-innen an Schulsprengeln mit Mittel- und Grundschulen haben sich über ihre Aussage gewundert. Wir hätten gerne Zahlen dazu, auf deren Basis wir diskutieren können, keine Antwort auf Amtsdeutsch. Ist es so schwierig, eine konkrete Antwort auf die Frage zu geben, wie viele Schulen die Stunden in Bewegung und Sport erhöht haben? Natürlich halten sich alle an die gesetzlichen Bestimmungen, sie wurden ja entsprechend zurechtgebogen und sind bindend. Es wurde den Schulführungskräften auch gesagt, keiner werde so genau hinschauen, ob und wie sie das machen.

Aber was bitte ist so toll daran, dass in der 3. Klasse Grundschule von den Kindern verlangt wird, die Sportstunde selbst zu gestalten, dass Sportstunden ausfallen, weil die Kinder „nicht brav“ waren, Sportvereine ihre Trainer/-innen in die Grundschulen schicken, damit sie anstelle der Lehrperson den Sportunterricht (meist einseitig, weil sportartspezifisch) halten?

Eine breite motorische Grundausbildung, wichtiger Teil der psychomotorischen und kognitiven Entwicklung im Kindes- und Jugendalter, wäre Aufgabe des Unterrichts in Bewegung und Sport, ist aber derzeit nicht gegeben. Wir wünschen uns eine Diskussion auf Augenhöhe mit Menschen, die wirklich eine Ahnung von Bewegung und Sport haben und es nicht als lästiges Übel im schulischen Alltag sehen.

Patrizia Gozzi, Kurt Bauer, Monika Prossliner, Werner Überbacher für die Interessengemeinschaft Südtiroler SportlehrerInnen

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