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Frauen und Medien: Sind Frauen in den ­Südtiroler Medien ­sichtbarer geworden?

Aus ff 01 vom Donnerstag, den 02. Januar 2020

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Heidi Hintner, Astrid Pichler, Heike Platter und Marlene Rinner, die Wnet-Promotorinnen für mehr ­Sichtbarkeit von Frauen in den Medien: Bei der Impulstagung des Frauennetzwerkes Wnet zu „Frauen in den Medien, ihre Präsenz und Darstellung!“ im Mai 2019 diskutierte Lydia Ninz mit Chefredakteurinnen, Redakteuren und Herausgebern ­Südtiroler Medien über Ursachen der geringen media­len Präsenz von Frauen und ­Chancen der Veränderung.

Fazit: Expertinnen-Listen und die Verwendung der weiblichen Form in Ton und Schrift würden Lösungen sein. Auf Wnet-Initiative setzten die deutsch­sprachigen Südtiroler Medien am 4. und 5. Juli eine bis heute einzig­artige Aktion: Landes­presseagentur, Neue ­Südtiroler­ ­Tageszeitung, das Onlinemagazin Salto, das Wochenmagazin ff und die Südtiroler Wirtschaftszeitung berichteten ausschließlich in der weiblichen Form; die Tageszeitung Dolomiten gab Wnet eine Themenseite, Rai Südtirol informierte ausgiebig über diese ­besondere Medieninitiative.

Höhepunkt dieser Gemeinschaftsaktion war ihre Nominierung für den Medien-Löwen 2019 des Österreichischen Journalistinnenkongresses im November unter 19 Projekten. Die Wnet-Aktion bekam zwar nicht den 1. Preis, aber viel Lob und Anerkennung im deutschsprachigen Ausland.

Sind Frauen nach diesem großen Engagement in den einheimischen Medien sichtbarer geworden? Leider nein. Frauen wird medial weiterhin viel weniger Platz eingeräumt als Männern; sie werden seltener zitiert und stehen meist in der zweiten Reihe.

Das Wochenmagazin ff macht hier keine Ausnahme. Warum? Trotz Beiträgen über Frauen ist es bisher noch nicht imstande, die Arbeitnehmerinnen, Verfassungsschützerinnen und freiwilligen Helferinnen ausdrücklich zu erwähnen!

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