In der Rubrik Abseits in ff 13/20 brachten wir ein „Best of ...“ aus den Tiefen des Netzes
Leserbriefe
Forscher Mitregent
Aus ff 14 vom Donnerstag, den 02. April 2020
Wissenschaftler sagen den Politikern, wo es langgeht. Bernd Gänsbacher zum Beispiel. Wer der Mann ist, stand in ff 13/20
Sehr geehrte Entscheidungsträger des Coronakrisenstabes, im Besonderen sehr geehrter Herr Professor Gänsbacher, ich bin Ihnen sehr dankbar um all Ihre Bemühungen, die Bevölkerung aus erster Hand über die komplexe Materie aufzuklären und mit mutigen und klaren Entscheidungen durchzubegleiten
Ich als praktischer Arzt mache mir aber Sorgen darüber, wie aufgrund der momentanen epidemiologischen Daten, die sich großteils auf Denkmodelle und Theorien berufen, weitreichendste Entscheidungen getroffen werden. Weil wir aktuell nichts Besseres haben, müssen wir uns auf diesen medizinisch nicht validierten PCR-Test verlassen, die jetzt eiligst erwarteten Antikörpertests können hoffentlich bestimmte Fragestellungen klären.
Es scheint mir, dass medizinisch alles außer der Coronathematik keine Bedeutung mehr hat. Wieso, frage ich mich, werden bei den aktuell getesteten Personen nicht auch so wie all die Jahre bisher Influenzatests durchgeführt, die validiert und massenhaft erprobt und wohl auch verfügbar sind? Mich macht es stutzig, dass im bereits stark selektierten Kollektiv dieser eh schon sehr auffälligen klinischen Fälle mit Hochrisikohintergrund nur circa 10 Prozent positiv getestet werden.
Könnten die restlichen 90 Prozent klinisch auffälligen, aber testnegativen Patienten und all jene, die krank zuhause sitzen und auf eine klärende Testung warten, nicht einfach mit dem Influenzatest teilweise Klarheit erhalten?
Ich hoffe auf eine sachliche Antwort und bitte Sie, mich nicht von oben herab abzukanzeln. Es bereitet mir und vielen anderen solidarischen Hörern und Lesern Ihrer „Botschaften“ ein äußerst unangenehmes Gefühl, nicht respektiert zu werden.
Rudolf Gruber, St. Georgen, praktizierender Frauenarzt und Komplementärmediziner
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