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Leserbriefe
Zurück an den Herd
Aus ff 19 vom Donnerstag, den 07. Mai 2020
Südtirols Eltern fragen sich, wohin mit den Kindern, Mütter bangen um den Job: Titelgeschichte in ff 18/20
Lara Rossi, Alexandra Banner, Cosima Überbacher, drei berufstätige Mütter, Algund:
„Mama, ich fühle mich durchsichtig, wie wenn ich nicht da wäre.“ Dieser Satz eines 9-jährigen Mädchens darf nicht ungehört bleiben. Zu unserem großen Bedauern hat die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin recht: „Die abrupte Schließung der Einrichtung und wochenlange Kontaktsperre zu den Freunden und Erzieherinnen und Erziehern (und Großeltern!) bedeutet einen unverstandenen und gegebenenfalls traumatischen Verlust von wichtigen Bindungspersonen.“
Wir Eltern machen uns Sorgen um das Wohlbefinden unserer Kinder und geraten an die Grenzen des Machbaren. Die Bedürfnisse der Kinder müssen in den Vordergrund gestellt werden.
Leider können wir nicht mit dem Zauberstab das Virus wegzaubern, wie es sich ein anderes Kind vor dem Einschlafen wünscht, aber wir können am Beispiel des Kindergartens Forst in Algund zeigen, wie man die Voraussetzungen für einen Alltag mit Corona schaffen könnte: 1. Öffnung des gesamten Gebäudes, inklusive Ober- und Kellergeschoss; Baustellentoiletten im Garten
2. Personal aus dem Kindergarten und der Sommerbetreuung (privat und öffentlich)
3. Sollten diese Kapazitäten nicht reichen, Vorrang für Kinder, deren Eltern beide berufstätig sind
4. eventuell die Geschwister der Grundschule im selben Gebäude
5. Begünstigt durch die Jahreszeit kann sehr viel Zeit im Garten verbracht werden (eventuell auch die Mahlzeiten eingenommen werden), Rotation der Gruppen
6. spielerische, aber konsequente Herangehensweise vonseiten der Pädagogen an Hygiene, Verhaltensregeln wie Temperaturmessung und Händewaschen bei Eintritt, personalisierte Becher
7. gestaffelte Ein- und Austrittszeiten, um eine Ansammlung von Eltern zu vermeiden;
8. Eigenerklärung der Eltern, dass sie nur ein gesundes Kind in den Kindergarten schicken und dafür die Verantwortung übernehmen.
Der Kindergarten Forst (und auch die anderen Fraktionen in Algund und noch besser der Waldkindergarten) bietet mit fester Gruppe und Räumen die perfekte räumliche und personelle Voraussetzung, und wir trauen unseren Kindern zu, sich an diese erweiterten Regeln zu halten.
Abschließend möchten wir unsere Kinder zu Wort kommen lassen. Auf die Frage „Was wünscht du dir?“, haben sie geantwortet: Magdalena, 4: „dass der Kindergarten aufmocht.“ Greta, 8: „Endlich wieder in di Schual gian zu können.“ Max, 3: „wieder mit anderen Kindern im Garten vom Kindergarten spielen zu können.“ 2
Valentina, 7: „Endlich wieder Schual zu gian.“ Sophia, 4: „Ein Einhorn und wieder Kindergarten zu gian.“
Bitte gebt den Kindern das vertraute soziale Umfeld zurück, das ihnen neben der Familie Sicherheit und Geborgenheit und Freude bereitet.
Was sollen wir den Kindern antworten, wenn sie fragen: „Mama, warum darfst du arbeiten und wir nicht Kindergarten gehen?“
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