Leserbriefe

Aufgeben? Niemals!

Aus ff 21 vom Donnerstag, den 21. Mai 2020

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Was ist in den Seniorenheimen falsch gelaufen? Streitgespräch in ff 18/20

Josef Mulser, ärztlicher Betreuer im Seniorenwohnheim Villanders:

Im Streitgespräch kommen drei Personen (Claudia Seeber, Christian Wenter, Oswald Mair) zu Wort, die nicht als Pflegekraft in einem Seniorenwohnheim arbeiten. Wohl nur sie und die Heimbewohner können wiedergeben, wie es ihnen selber und den Heimbewohnern in der Coronazeit physisch und psychisch ergangen ist. Die Frage, ob es in dieser Zeit beim Krisenmanagement durch den Verband der Seniorenwohnheime zu Fehlern gekommen ist, stellt sich aus meiner Sicht etwas anders dar. Im elfköpfigen vom Verband eingerichteten Krisenstab fehlen die Ärzte, welche in den Seniorenwohnheimen ihren Dienst versehen. Weder die Pflegeseite noch ein Arzt sind im Verbandsausschuss vertreten.

Wenn es nun um ein Lernen aus dieser Krisensituation geht, so glaube ich nicht, dass es notwendig ist, die Seniorenwohnheime zu geriatrischen Abteilungen zu machen. Im Gegenteil: Es bräuchte einen Leitfaden, wie wir beim älteren Menschen die Medikamentenliste reduzieren können, da es sehr oft zu einer Übermedikalisierung mit unerwünschten Nebenwirkungen und Interferenzen kommt. Eine ganzheitliche und persönliche Betreuung und gute soziale Beziehungen sind, trotz aller Digitalisierung, für einen Angehörigen und sein Immunsystem das Beste.

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