Leserbriefe

Fettbrand ist das Schlimmste

Aus ff 25 vom Donnerstag, den 18. Juni 2020

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Gegendarstellung zum Artikel in ff 23/20 über den Wiederaufbau der Wurst­fabrik Pfitscher in Burgstall 

Martha und Claudio Zeni, Burgstall:

Der Artikel lässt Jung­unternehmer Lukas Pfitscher ausführlich zu Wort kommen, bringt Behauptungen und Anschuldigungen, ohne gegenzurecherchieren. Dass der Juniorchef von den für Burgstall verheerenden Auswirkungen des Großbrandes ablenken und gleichzeitig Werbung für den geplanten Neustart machen will, könnte man ja noch verstehen. Dass er aber die Vergangenheit bemüht und ein wenn schon für beide Seiten lukratives Geschäft (den Besitzerwechsel der Metzgerei Remo Zeni) derart einseitig darstellt und schlechtredet, hat uns überrascht, entsetzt und beleidigt.

Nicht Claudio Zeni war der Verkäufer, wie im Artikel behauptet, sondern sein Vater Remo. Es ist den erfahrenen Unternehmern durchaus zuzutrauen, dass beide Seiten ein Geschäft gemacht haben. Die Behauptung von Lukas Pfitscher, der Metzgerei­betrieb Zeni sei „in einem jämmerlichen Zustand“ gewesen, entspricht nicht
den Tatsachen. Seine
Aussage, man habe für die
Beseitigung des Mülls
„12 Lkw-Ladungen“ gebraucht, entbehrt ­jeglicher Grundlage. Die Firma beschäftigte damals übrigens 11 Mitarbeiter und nicht 34, wie im Artikel behauptet.

Eine Initiativgruppe ­besorgter Anrainer/cittadini ­preoccupati hat nach den Ereignissen rund um den Großbrand (Trinkwasserverseuchung, Geruchsbelastung, Luftvergiftung durch Dioxine ...) einen offenen Brief an den Bürgermeister verfasst sowie Unterschriften gesammelt.

Herr Dall’Ó von der ff war von dieser Gruppe nach Burgstall eingeladen worden, das Treffen fand, coronabedingt, auf der Terrasse der Pension Bar Martha statt. Die Betreiberin Martha Zeni ist Gattin des Claudio Zeni, war aber in ihrer Funktion als langjährige Heimatpflegerin anwesend. Der Familie nun niedere Beweggründe und eine persönliche Abrechnung mit Lukas Pfitscher und seinem Betrieb zu unter­stellen, ist ein starkes Stück.

Tatsache ist, dass die
G. Pfitscher GmbH aufgrund ihrer Größe und Tätigkeit seit Jahren eine erhebliche Belastung für Anrainer darstellt: Rauch und Gestank, die Lärmbelastung durch auf dem Dach montierte Ventilatoren und Kompressoren, Verkehrsaufkommen durch ankommende und abfahrende LKWs.

Ein Industriebetrieb dieser Dimension gehört in kein Wohngebiet, zwangsläufig prallen hier die wirtschaftlichen Interessen und die Anliegen der Anwohner und Tourismustreibenden aufeinander.

Einer Unternehmerfamilie soll die Möglichkeit zum Wiederaufbau geboten ­werden, allerdings hätte
sich die Initiativgruppe
(mit ihren mittlerweile über 100 Unterschriften) erwartet, dass sich auch die Gemeinde ernsthafter für einen Standortwechsel einsetzt.

Man wird nun ein wachsames Auge darauf haben (müssen), ob die Auflagen beim Neubau und die Versprechungen des Lukas Pfitscher eingehalten werden.

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