Der doppelte Ausfall einer Sad-Buslinie
Leserbriefe
Aufstieg zum Totenkirchl
Aus ff 30 vom Donnerstag, den 23. Juli 2020
In ff 28/20 empfahl die Redaktion schöne Plätze in Südtirol, die nicht so überlaufen sind
Franz Hofer, Villanders:
Geehrter Herr Maier, wie kommen Sie zu den Aussagen: „... Znichtes, Gehässiges, Verfluchtes über die Sarner derfragen solltest. ... Die Villanderer sind nicht gut auf ihre Nachbarn zu sprechen.“ Sie schreiben von „Knappengeschichten, Rosstäuschungen, abgeluchsten Weiderechten“ im Zusammenhang mit dem Totenkirchl oder Totensee.
Zwischen Villanders und dem Sarntal gab es nie Streitigkeiten bezüglich Weiderechten; Grenzfestlegungen wurden bereits im Jahr 1607 einvernehmlich vereinbart (siehe Karl Hinterwaldner „Almwirtschaft und Almstreit in den Gerichten Ritten, Wangen und Villanders“ Verlag Peter Lang 2002, Seite 333 ff). Von den „Knappengeschichten“ gibt es kaum Dokumente, da in Seeberg schon vor dem Mittelalter geschürft wurde.
Die Sarner kauften in Villanders das überlebensnotwendige Getreide, Obst, Kloatzn, Wein und Schnaps und übernachteten bei ihren Wanderungen zu den Märkten von Klausen bei Bauern in Villanders. Sarner Burschen gingen „zum Fensterlen“ nach Villanders und viele Frauen aus Villanders heirateten ins Sarntal und auch umgekehrt. Die Villanderer Tracht besteht aus wichtigen Elementen der Sarner Fertigkeit, Trachtentiachler und gestickten Gurt anzufertigen. Die Villanderer kauften massenweise Ochsen und anderes Vieh aus dem Sarntal. Natürlich gab es auch die einen und anderen „Finger-Hanggeleien“ junger Burschen. Bei diesem Kräftemessen war ich auch noch dabei.
Die gut nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Sarntal und Villanders lassen wir uns nicht nehmen! Im Buch „Übers Jöchl“ beschreibt der Autor die vielen Beziehungen zwischen den Menschen aus beiden Gemeinden und zeichnet ein Bild friedfertiger und lustiger Begegnungen und Begebenheiten.
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