Leserbriefe

Rechter Aufwind

Aus ff 38 vom Donnerstag, den 17. September 2020

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ff 37/20 über die Postfaschisten von „Fratelli d’Italia“, die Bozen erobern wollen

Georg Lezuo, Bozen:

Die „Fratelli d’Italia“ sind eine rechtsnationale Bewegung, die sich eigentlich das Attribut „nationalistisch“ verdienen würde. Die Vorstellungen, denen sie anhängen, stammen aus dem 19. Jahrhundert, als an Schreibtischen die realitätsferne Idee des Nationalstaates entstand, der dann in den nazi-faschistischen Systemen sein wahres Gesicht zeigte.

Die nationalstaatliche Idee ist bereits in der Vergangenheit gescheitert, und wer ihr heute anhängt, bekennt sich zu einer gescheiterten Sichtweise. Das Bekenntnis zu einer Idee, die im Müll der Geschichte gelandet ist, kann nur von Ewiggestrigen kommen, die eine Realität nicht wahrhaben wollen: Außer in Island gibt es in Europa, was die einheimische Bevölkerung betrifft, keinen sprachlich-ethnisch uniformen Staat; in Italien leben neben der sprachlichen Mehrheit 11 autochthone Minderheiten, von den 20 Regionen sind nur sechs – nicht einmal ein Drittel – einsprachig.

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