Unter den Bozner Brücken tun sich Gräben auf: Zwischen privatem Engagement und politischem Unwillen. Was in Sachen Obdachlosigkeit fehlt, ist ein langfristiger Plan. Was untergeht, ist die Menschlichkeit.
Leserbriefe
Die Corona-Wahl
Aus ff 44 vom Donnerstag, den 29. Oktober 2020
ff 39/2020 über das Ergebnis der Gemeinderatswahlen
Erwin Mayr, Toblach:
Die Schlacht ist geschlagen. Die SVP verkündet Zufriedenheit. Ein paar Bürgermeistersessel sind zurückerobert, ein paar sind verloren. Mit allen nur erdenklichen Methoden wurde gekämpft. Die Verbände haben ihre Pflicht, wenn auch in unrechtmäßigem Ausmaß, getan. Man hat sich Verbündete gesucht, wo kein Mensch es erwartet hätte. Tagespresse und Social Media haben das übrige dazu beigetragen.
Gegen diese Übermacht mussten die Bürgerlisten ankämpfen. War es wirklich ein Sieg? Verdiente Bürgermeister/-innen und Assessor/-innen der Bürgerlisten wurden abgewählt. Übrig bleiben, wie auf einem Schlachtfeld, viele Verletzte und Enttäuschte, die sich in selbstloser Weise für die Allgemeinheit eingesetzt haben. Das Ziel der SVP war, wieder die Bürgermeistersessel zurückzuerobern. Diesem Ziel wurde alles untergeordnet. Landesräte und Landeshauptmann warfen sich voll ins Zeug. Da frag ich mich, sind der Landeshauptmann und die Assessoren nicht für alle da? Auch für die Bürger, die lokal das Beste für die Gemeinde wollen! Nun gibt es in den Dörfern und Städten die einen und die anderen. Eine gespaltene Gesellschaft. Die einen verfolgen frisch und fröhlich ihre eigenen Interessen. Die anderen wollten ein wenig Diversität (nicht Opposition) und guten Willen in die Verwaltung einbringen.
Wer soll sich da noch für die Allgemeinheit einsetzen und kandidieren, angesichts solcher Verhältnisse? Ein Wahlsieg schaut wahrlich anders aus.
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