Leserbriefe

„Europa ernähren“

Aus ff 46 vom Donnerstag, den 12. November 2020

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„Panorama“-Kurzinterview in ff 44/20 über die Agrarreform der EU mit Europaparlamentarier Herbert Dorfmann

Mit Interesse, aber auch mit Enttäuschung habe ich das Interview gelesen, mit dem EU-Parlamentarier ­Herbert Dorfmann die jüngst beschlossene EU-Agrarreform zu verteidigen versucht. Jede einzelne Antwort Dorfmanns könnte man zerpflücken, so unsauber, undifferenziert und leider auch polemisch argumentiert er.

Wer spricht davon, dass wir in „ganz Europa nur noch Bio produzieren und ­Slowfood essen“?

Warum verwechselt er biologische und ökologische Produktion mit Feinkost?

Warum verschweigt er, dass bei einer verursacher­gerechten Verrechnung der Umweltschäden die Produkte aus der industrialisierten Landwirtschaft wesentlich teurer und damit die Preisdifferenz zu den Produkten aus ökologischer Landwirtschaft stark verringert würden?

Warum betet er die Mär der Agrar- und Pharma­konzerne nach, die Ernährungs­sicherheit sei durch eine nachhaltige Landwirtschaft nicht gewährleistet?

Nein, Herr Dorfmann, diese Agrarreform ist nicht progressiv, sondern eine ­verpasste Chance!

Martin M. Lintner, Brixen

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