Leserbriefe

„Zerzer ist ein armer Teufel“ 

Aus ff 47 vom Donnerstag, den 19. November 2020

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„Kaputtgesparte Sanität“: Interview mit dem Mediziner Werner Beikircher in ff 46/20

Beikircher behauptet, die Sanität sei in meiner Amtszeit als Landesrat für Gesundheit auf Druck der Wirtschaft ausgeblutet worden. Wahr ist, dass die Landesregierung für das Gesundheitswesen von 2004 bis 2008 jährlich drei bis vier Prozent mehr Geldmittel zur Verfügung stellen konnte und es in den Jahren 2009 bis 2013 im Sanitätshaushalt keine Erhöhungen mehr gab.

In der Regierungszeit der Ministerpräsidenten Berlusconi (2008–2011) und Monti (2011–2013) konnte die Landesregierung das Gesundheitswesen nicht mehr mit den finanziellen Mitteln ausstatten, die sie für erforderlich hielt. Mit der spending review der römischen Regierung wurden die beiden autonomen Provinzen Bozen und Trient gezwungen, drastische finanzielle Einschnitte durchzuführen sowie Betten- und Personalreduzierungen umzusetzen.

Unzählige Interventionen bei der römischen Regierung blieben fruchtlos.

Auch aufgrund der Erfahrungen, die ich mit der autonomie­feindlichen Haltung der Regierungen Berlusconi und Monti im Gesundheitsbereich gemacht habe, habe ich mich als Parteiobmann der SVP bei den Parlamentswahlen 2013 für ein Wahlbündnis mit dem Partito Democratico (PD) eingesetzt. Der PD hat sich an die Vereinbarung mit der SVP gehalten, und der verhängnisvolle römische Sparzwang für das Südtiroler Gesundheitswesen wurde aufgehoben.

Es ist absurd, die Sparmaßnahmen im Sanitätsbereich in den Jahren 2009–2014 der Südtiroler Landesregierung oder dem zuständigen Landesrat anzulasten. Diese Sparmaßnahmen haben nachweislich die Regierungen Berlusconi IV und insbesondere Monti zu verantworten.

Richard Theiner, Latsch

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