Nachgefragt: Altsenator Hans Berger über die angehenden Skilehrer, die er in seinem Hotel in Rein bewirten durfte. ff: ...
Leserbriefe
„Ich fühle mich betrogen“
Aus ff 08 vom Donnerstag, den 25. Februar 2021
Die Eröffnung der Ski-WM in Cortina
Wenn die Olympischen Winterspiele 2026 widerspiegeln, was wir jetzt schon bei der enttäuschenden Eröffnungszeremonie der Ski-WM in Cortina erleben konnten, dann bestätigt das unsere Zweifel an dieser olympischen Veranstaltung, die den Namen Milano-Cortina tragen wird.
Als Ladiner, der nur wenige Kilometer von unserer Dolomitenkönigin Cortina entfernt lebt, fühlte ich mich betrogen. Als Mensch angelogen. Die Ansprachen waren alle nur auf Italienisch. Es fehlten Farbe und Wärme, und wie wenig Raum unserer ladinischen Kultur eingeräumt wurde, mit Tänzen und einer Musik, die nichts mit uns und unserer Heimat zu tun haben, fand ich enttäuschend, banal, deprimierend und auch beleidigend.
Aus wirtschaftlicher Sicht hat es sich sicher angeboten, die schönen Städte des Veneto zu promoten. Doch wäre es nicht besser gewesen, sich mit Südtirol und dem Trentino zu verbinden, um eine klare Botschaft als Dolomitenlandschaft auszusenden, als wieder mal nur die übliche Kirchturmpolitik zu betreiben? Alles lief nach den traditionellen Schemata ab, weshalb wir uns an dieser Stelle wohl fragen dürfen, was aus den anderen guten Vorsätzen geworden ist, die da lauteten: kein einziger Euro aus öffentlichen Geldern, keine „Kathedralen in der Wüste“, Ökologie an erster Stelle. All das hatten die Organisatoren der kommenden Winterspiele jedenfalls angekündigt. Werden diese Ankündigungen auch wirklich respektiert werden? Leise Zweifel sind durchaus angebracht, selbst der IOC hat sie schon zum Ausdruck gebracht – man braucht sich nur die journalistischen Ermittlungen anzusehen, die zu diesen Themen bereits veröffentlicht wurden.
Richtig gut sieht das bislang leider nicht aus.
Michil Costa, Corvara
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