Kulturzeitschrift – Die neue „Arunda“
Leserbriefe
Barbarisch
Aus ff 12 vom Donnerstag, den 25. März 2021
Am linken Eisackufer südlich von Brixen sind viele Bäume gefällt worden
Es ist nicht zu fassen, mit welcher Schonungslosigkeit das linke Eisackufer südlich von Brixen vonseiten des Amtes für Wildbachverbauung von Bäumen und Sträuchern „gesäubert“, ja regelrecht verschandelt worden ist. Mehr als die Hälfte aller Sträucher sowie zahlreiche, zum Teil kerngesunde Bäume und Baumriesen sind dem Eifer dieses Amtes zum Opfer gefallen. Auf einer mehrere Kilometer langen Strecke ist das Ökosystem Flussufer, ein wichtiger Lebens- und Aufenthaltsraum zahlreicher Vögel und anderer Tiere, schwer beeinträchtigt worden.
Ist dem Amt für Wildbachverbauung der Wert solch ökologischer Nischen für die Tierwelt überhaupt bewusst? Auf Nachfrage wurde mir erklärt, dass diese Abholzung aus präventiven Gründen erforderlich sei, denn man wisse ja nie, ob sich die Unwetter vom vorigen Jahr vielleicht wiederholen könnten, und überhaupt würden die Bäume und Sträucher ja nachwachsen. Das passt gut ins Handlungsmuster der heutigen Zeit: Alles, was vielleicht einmal Probleme und Unbehagen verursachen könnte, was ein bisschen schief dasteht, hat keinen Platz in unserer Gesellschaft.
Margareta Fuchs, Brixen
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