Leserbriefe

„Omertà“

Aus ff 38 vom Donnerstag, den 23. September 2021

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Zum Leitartikel „Jeder weiß doch, was zu tun ist“ in ff 33/21

So wie es Alexandra
Aschbacher bestens auflistet, werden die Hiobsbotschaften von Naturkatastrophen, Überschwemmungen, Klima-erwärmung, Ernteschäden und Tiersterben nicht auf-hören, auch bei uns nicht.

Unsere Welt, wenn es sie in Zukunft noch geben sollte, wird eine andere sein, da wir alle zusammen seit Jahren nicht nur säumig sind, sondern auf den Untergang hinarbeiten.

Trotz all dieser Tatsachen zögern die großen Bosse nicht, noch immer extreme Bauspekulationen im Lande realisieren zu wollen, die Südtirol für immer banalisieren, beschädigen, und uns landschaftlich für immer ruinieren werden.

Auch in Gröden und Kastelruth gibt es einige „nimmersatte“ Unternehmer, die eine Zugverbindung zwischen Seiser Alm und Monte Pana zwecks Anbindung zur Sellaronda realisieren möchten. Das wäre sicher einer der größten baulichen Eingriffe in die Südtiroler Landschaft, und das im Herzen der Dolomiten, die sich schon seit Langem zu einem Disneyland entwickelt haben.

Negative Gutachten werden von einer Politikgesellschaft, die kulturell wenig zu bieten hat, einfach ignoriert. Tragisch und ein Armutszeugnis für Südtirol ist es auch, dass wichtige Persönlichkeiten sich nicht äußern und ruhig bleiben. Sie haben alle anscheinend Angst, wie auch immer, und schweigen ….

In Sizilien nennt man es „omertà“.

Herbert Prinoth, Bildhauer,
Urtijei/St. Ulrich

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