Corona – Impfungen
Leserbriefe
Die Tamischen
Aus ff 48 vom Donnerstag, den 02. Dezember 2021
Wer aus der Pandemie politisches Kapital schlägt. Titelgeschichte in ff 46/21
Ich wundere mich und bin enttäuscht, dass die ff dem Jürgen Wirth Anderlan die Möglichkeit geboten hat, seine wirren, verantwortungslosen Aussagen zur Corona-Pandemie kundzutun und ihm dabei so viel Aufmerksamkeit schenkt. Nicht die Maßnahmen der Politiker zur Bekämpfung der Pandemie sind ein Wahnsinn, sondern seine abstrusen Ideen.
Siegmar Trojer, Schlanders
Es ist nun einmal Fakt, dass wir eine Pandemie haben, dass viele Menschen bei uns an einem bösen Virus erkrankt sind, einige in den Intensivstationen um ihr Leben ringen und leider auch gar einige daran gestorben sind. Was ich allerdings nicht beweisen kann.
Gebe auch zu, dass ich dieses böse Virus noch nie gesehen habe, begegnet bin ich ihm wahrscheinlich schon, ohne es zu wissen. Es hat sich bei mir noch Gott sei Dank auch nicht einquartiert, obwohl Viren einen Wirt brauchen, und ich wäre einer.
Bin auch einer der wenigen Südtiroler, der nicht Mediziner, Virologe oder Biologe ist, kenne die Ribonukleinsäure fast nur aus Kriminalfilmen, komme mir schon richtig ungebildet vor. Auch ziemlich unbelesen, da ich nicht alle sozialen Medien durchstöbere, like oder weiterleite.
Es hat mir also bis jetzt nicht wehgetan.
Was mir allerdings wehtut, ist das Phänomen, dass es dieses böse Virus mit einer Leichtigkeit – und hoch ansteckend – fertigbringt, dass Menschen, die bis vor Kurzem noch höchstens über Abseits oder nicht beim letzten Fußballspiel oder die Fähigkeiten des Nationaltrainers oder meinetwegen über die Umfahrungsstraße gestritten haben, sich plötzlich feindselig gegenüberstehen, mit einer Heftigkeit und einer ungezügelten Wortwahl bis hin zu Beschimpfungen und Beschuldigungen und Nicht-mehr-miteinander-
Reden.
Das tut weh, und die Nebenwirkungen und Langzeitfolgen werden wir noch länger zu spüren bekommen. Dieses Virus beginnt mir langsam tatsächlich mehr Angst zu machen als das Coronavirus.
Haben wir denn alle Diskussions- und Streitkultur, den gegenseitigen Respekt und auch ein gewisses Maß an gesellschaftlicher Verantwortung von heute auf morgen auf den Müllhaufen geworfen?
Ja, sind wir denn verrückt geworden?
Roland Schwienbacher, Ulten
Ich finde es anmaßend, wenn einzelne Personen oder Gruppen behaupten, sie würden das (Süd-)Tiroler Volk vertreten oder in dessen Namen sprechen. Ich fühle mich diesem Volk zugehörig, wie viele andere auch. Das (Süd-)Tiroler Volk ist zum Glück viel bunter und vielfältiger, als dies in deren Aussagen zum Ausdruck kommt. Wer mich vertritt, entscheide ich selbst.
Elisabeth Pallua, St. Lorenzen
Wenn die gegen Corona- Geimpften die Garantie hätten, dass ihnen diese Impfung nicht schadet – und vielleicht sogar die Gewissheit, dass sie ihnen nützt – dann wäre der Sachverhalt eindeutig. Da dies nicht der Fall ist, wäre es gut, wenn es jeder Person gelingen würde, für sich zu kalkulieren, was für sie zum betreffenden Zeitpunkt günstig ist – ohne Impfzwang.
Martin Dissertori, St. Pauls/Eppan
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