Wie die SVP-Männer am Telefon übereinander reden, das ist aufregend, gewiss. Aber wichtiger als das ist, worum es wirklich geht.
Leserbriefe
Im Netzwerk der Spender
Aus ff 12 vom Donnerstag, den 24. März 2022
ff 11/22 hat darüber berichtet, wer der SVP Geld für den Wahlkampf 2018 gegeben hat.
Die SVP ist nur noch ein Abklatsch ihres Namens und Parteiprogramms. Sie hat mit einer Sammelpartei bereits seit Ende der 1980er-Jahre nichts mehr gemein. Diese Partei ist das System Südtirol, das sich auf Lobbys hin orientiert und auf reiner Geldverteilung basiert. Eine Partei, die, weltweit einzigartig, länger noch als die KP Chinas, seit dem Ende des II. Weltkrieges ununterbrochen ihre Macht beansprucht und zementiert. Sie konnte in 76 Jahren der absoluten Machtausübung eigenmächtig und selbstvergessen agieren, im üblichen Bedienungsmodus einer selbstgerechten Herrscherkaste, nach dem Motto: Wir dürfen alles!
Diese Partei muss sich spätestens jetzt in ihre „Sammelteile“ aufspalten. Dann können Bauern Bauern vertreten, Unternehmer Unternehmer, Hoteliers Hoteliers und die zahlenmäßig stärkste Gruppierung, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, endlich sich selbst.
Demokratie bedarf des Streits, und dazu sind diverse und gegensätzliche Gruppierungen und Parteien nötig, die Politik machen und nicht allein Pfründe aushandeln und untereinander verteilen. Alles unter einen Hut bringen zu wollen, war gestern und ist im 21. Jahrhundert nicht mehr opportun. Nur in ihren Gegensätzen funktioniert wahre Demokratie.
Florian Leimgruber, Sand in Taufers
Weitere Artikel
-
Mumbai geht unter
Jenseits des Brenners
-
„Man kann sich die Kinder teilen“
Gibt es ein Leben nach dem Patriarchat, und wenn ja: Wie sieht es aus? Tanja Raich hat versucht herauszufinden, was wäre, wenn Frauen das Sagen hätten.
Leserkommentare
Kommentieren
Sie müssen sich anmelden um zu kommentieren.