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Leserbriefe
Galoppierende Inflation
Aus ff 19 vom Donnerstag, den 12. Mai 2022
Warum zu niedrige Löhne ein ökonomisches Problem sind und die Anhebung der Leibrenten von Altmandataren der blanke Hohn
Niedrige Löhne sind vielleicht für einen einzelnen Unternehmer gut, für eine gesamte Volkswirtschaft sind sie Gift. Die galoppierende Inflation, die bald zehn Prozent erreichen wird, ist ein wahres Massaker für den Geldbeutel der Durchschnittsbürger. Ohne nachhaltige Lohn- und Gehaltserhöhungen kann und wird es so nicht weitergehen. Nicht zu hohe, sondern zu niedrige Gehälter sind ein ökonomisches Problem! Der Verbraucherschutzverband „Unione Nazionale Consumatori“ hat errechnet, dass auf einen Südtiroler Durchschnittshaushalt jährliche Zusatzkosten von 2.500 Euro zukommen. Das ist der italienweit mit Abstand höchste Wert. Rund 40.000 Familien sind mittlerweile hierzulande armutsgefährdet. Das scheint der Landesregierung indes völlig egal zu sein. Wenn jetzt die Leibrenten der Altmandatare sang- und klanglos erneut um 3,8 Prozent angehoben wurden, nachdem diese 2021 vom Regionalrat bereits um 4,95 Prozent aufgestockt worden sind, um willentlich die hohe Inflation abzufedern, dann ist das nichts anderes als blanker Hohn gegenüber allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und spottet jeder Beschreibung. Zumal Ex-Politikerinnen hierzulande im Schnitt eine monatliche Leibrente von 3.150 Euro netto beziehen und Arbeiterinnen und Angestellte während der letzten zehn Jahre massive Reallohnverluste hinnehmen mussten. Das passt auf keine Kuhhaut mehr. Klar ist, über die Reallohnverluste werden die Krisenkosten auf die Arbeitnehmerinnen abgewälzt.
Florian Leimgruber, Sand in Taufers
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