Leserbriefe

Schön, gefährlich, ratlos

Aus ff 22 vom Mittwoch, den 01. Juni 2022

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Sicherheit und Kriminalität in Meran: Leitartikel von Alexandra Aschbacher in ff 21/22

Das subjektive Sicherheitsgefühl als Grundlage für politisches Handeln zu nehmen, ist eine äußerst heikle Angelegenheit. Die ganze Welt erlebt aktuell, was es bedeutet, wenn jemand bei „gefühlter Unsicherheit“ Soldaten einsetzt, obwohl es dafür keine objektiven Fakten gibt. Der Umgang mit subjektiven Gefühlen wie Höhenangst, Fremdenangst oder „Empfindlichkeiten“ (z. B. Lebensmittelunverträglichkeiten) usw. ist eine individuelle und persönliche Angelegenheit, aber kein Gradmesser für politisches Handeln. Zur Entwirrung der Lage können Zahlen und Fakten beitragen, z. B. wie viele kriminelle Vorfälle (wobei zwischen Anzeigen/Gerichtsverfahren und Verurteilungen zu unterscheiden ist) gab es, wie sieht es im Vergleich zu anderen Städten ähnlicher Größenordnung bzw. pro Kopf aus, wie hat sich die Situation in den letzten fünf bis zehn Jahren entwickelt usw. Somit lässt sich sowohl Bagatellisierungen, aber auch Übertreibungen Einhalt gebieten. Danach ist eine professionelle Analyse von Ursachen und Einflussfaktoren vorzunehmen, um Maßnahmen der Prävention und Bekämpfung effektiv und effizient setzen zu können. Schnelle Antworten können leicht „Schnellschüsse“ sein, die daneben oder auch die Falschen treffen.

Gut bewährt haben sich professionelle Sicherheitsdia-loge zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Gemeinden und Polizei, wie z. B. in Österreich „Gemeinsam.sicher“, sowie Initiativen zur sozialen Sicherheit, wie Streetwork, Stadtviertelarbeit, Parkbetreuung, usw.

Michael Bockhorni, Algund

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