„Aus der Luft gegriffen“

Leserbrief zum Leitartikel von Georg Mair „Bildung sichert Zukunft“ in ff 36/2022

„Wenn der HGV oder der Bauernbund husten, leidet mindestens die halbe Landesregierung mit“, schreibt Georg Mair. Wir Lehrer husten auch, aber unser Husten wird nicht wahrgenommen. Schule funktioniert, auch wenn der Abbau von Lehrpersonal schleichend stattfindet, Lehrermangel sich in Zukunft weiter ausbreitet und sich Quereinsteiger in der Schule verwirklichen dürfen. Wie lange trägt das System noch diesen Zustand?

Es gibt gute Ansätze für ein Entgegensteuern: berufsbegleitende Lehrgänge für Neueinsteiger und wertschätzende Worte für das Lehrpersonal vonseiten des Landesrates. Auch in der Gesellschaft wird man sich nach pandemiebedingter Unterrichtsverlagerung bewusst, was Lehrer leisten, wie wichtig und notwendig geregelter Unterricht für das Heranwachsen unserer Kinder und Jugendlichen ist. Die Wertschätzung hat zugenommen, aber wo spiegelt sich diese wider? Im Ansehen der Lehrerschaft? In der Attraktivität des Lehrberufs für Lehramtsstudierende? Landauf landab wurde in teure Schularchitektur investiert; in unseren Dörfern ist das Schulhaus neben der Kirche oft das schönste Gebäude. Schön und gut, das wird auch geschätzt. Aber wie lange wird es noch dauern bis auch in die Köpfe investiert wird? Wie laut müssen die Lehrer noch husten, bis sich endlich auch in ihren Gehältern die Wertschätzung ausdrückt, die sie sich verdienen?

Sonia Spornberger,
Vorsitzende Katholischer Lehrerbund

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