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Leserbriefe
Gedicht Emely Graf Mair, 15 Jahre alt, ist überzeugt: „Zusammen können wir die Welt verändern“
Aus ff 48 vom Donnerstag, den 01. Dezember 2022
Es gibt (zu) viele Probleme in dieser Welt
Sie spannen sich über die Erde wie ein Zelt
Es ist uns bewusst, dass sie passieren,
aber wir finden es besser sie zu ignorieren
Immer höher, immer weiter
Wo ist die nächste Etappe der Karriereleiter?
Wir wissen zu wenig über Politik, Krieg und Artensterben
In der Schule lernen wir nur das Konjugieren von Verben
Wir machen die Augen zu, wenn die Nachrichten kommen
In unserem Leben wollen wir nur Regenbögen und Sonnen
Wir sehen Greta Thunberg, doch nur wenige gehen auf die Straße
Andere verbuddeln sich in ihrem Bett wie ein ängstlicher Hase
Ich hör dich nicht, ich sehe dich nicht
Wahrheit geh weg mit deinem Gesicht!
Ein Hashtag da, ein Smiley dort und noch ein liebes Wort
und schon ist das Problem aus unseren Gedanken fort
Ein Profilbild: weißer Hintergrund, schwarze Faust,
das reicht schon aus …
Feminismus, Mobbing und Diskriminierung – ihr braucht nur Aufmerksamkeit
Ich beginne zu schreien, doch niemand hört mich, weit und breit
Ich wünsche mir Frieden und Briefe voller Herzen,
aber keine Tränen wegen Hass und Schmerzen
Ich wünsche mir Wärme und Umarmungen
und eine Welt ohne Katastrophenwarnungen
Ich will nicht mehr länger auf irgendetwas warten,
die Welt spielt sowieso schon mit schlechten Karten
Alle diese Dinge kommen nicht von allein,
Wir müssen die Aktivisten sein
Wir alle können verdammt noch mal etwas verändern
Schauen wir über unsere Tellerränder!
Was soll schon Schlimmes passieren,
es gibt nicht mehr so viel zum Verlieren
Meldet euch ab von eurer Online-Seifenblase,
und beendet eure Social-Media-Phase
Steht auf und kommt mit,
wir verändern die Welt, das wird ein Hit!
Wir stehen für Rechte von Tieren und Menschen ein,
gemeinsam, nicht allein
Wir basteln Protestschilder, überfüllen die Stadt
und mähen ganz nebenbei auch noch Atomwerke platt
Wir beenden unseren Konsum, werden gegen Werbung immun
und denken nach, bevor wir etwas sagen oder tun
Wir befreien Schildkröten von Plastiknetzen
und hören auf uns gegenseitig zu verletzen
Wir kämpfen mit Worten für Gerechtigkeit,
denn es ist schon längst an der Zeit
Emely Graf Mair, Unterinn
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