Leserbriefe

Nicht nur Opfer

Aus ff 28 vom Donnerstag, den 13. Juli 2023

Südtirol und der Kolonialismus. Gastbeitrag in ff 27/23.

Wie häufig über den Faschismus in Südtirol gedacht wird, zeigt sich in Äußerungen wie der, dass der Faschismus Südtirol zwar geschadet hätte, es in anderen Regionen jedoch eine Diktatur bräuchte, dass Mussolini für Südtirol zwar Gift gewesen sei, sich jedoch ohne ihn Italien heute noch im Mittelalter befände. Zu häufig wird vergessen, dass betreffend die Ethnien der Balkanhalbinsel als auch außereuropäische Völkerschaften hierzulande weitgehende Übereinstimmung mit faschistischem Gedankengut gegeben war bzw. ist.

Woraus sich der Schluss ergibt: Das trennende Moment ist das Südtirol­problem, was die übrigen Inhalte betrifft, gäbe es kaum Streitpunkte. Wie realistisch diese Annahme ist, zeigt sich in der sich abzeichnenden Annäherung der stärksten Partei im Südtiroler Landtag an das Rechtslager, auch an Post- und Neofaschisten. Dass es unter ihnen Verehrer Mussolinis, des Erzfeindes der Südtiroler, gibt, scheint zunehmend irrelevant zu sein.

Georg Lezuo, Bozen

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