Le bici, i cosacchi e i confini. Un viaggio lungo la Drava.
Leserbriefe
Mehr als ein Mitläufer
Aus ff 32 vom Donnerstag, den 10. August 2023
ff 31/2023 über die Rolle des Musikers Sepp Thaler-Simonini in der Propaganda der Nazis
Über einen Verstorbenen kann und sollte man nicht urteilen, auch nicht im Falle von Simonini-Thaler. Tatsachen dürfen allerdings – sine ira et studio – klar und offen genannt werden. Josef Simonini, der das Vorhandensein von Wurzeln aus dem Trentino – sein Großvater stammte aus Ala – durch den Familiennamen seiner Mutter zu verdecken suchte, um sich als astrein deutsch zu geben und im Sinne des Hakenkreuzes aktiv zu werden, ist nicht der einzige Europäer, der nicht genau jener sogenannten Nation entsprach, zu der er sich beinahe krampfhaft zu bekennen trachtete. Alois Pompanin, jener unter den Klerikern, der sich zur Zeit der Option für die Auswanderung der Südtiroler stark machte, war kein astreiner Germane, sondern ladinischer Ampezzaner. Ähnlich erging es Francisco Franco, spanischer Diktator und nationaler Faschist. Oder Charles de Gaulle, Prototyp des französischen Nationaldenkens nach dem Zweiten Weltkrieg: Er war nicht etwa aus einer Familie aus der Île de France, dem Kerngebiet der französischen Sprache, sondern stammte aus einer in der flämischen Minderheit nördlich von Rijssel (Lille) ansässigen Familie. Jean-Marie Le Pen ist kein Franzose aus einer der Städte an der Loire, sondern ist aus der Bretagne gebürtig, wo das Französische die einheimische Sprache ist. Genauso haben mehrere Mitglieder des ehemaligen braunen Südtiroler Kameradschafsrings italienische und nicht nordisch-geramanische Nachnamen. So wie der Nachname von dem einstigen MSI- und AN-Exponenten nicht etwa an die Sprachen Dante Alighieris, sondern an einen Bauernhof in Steinach in Tirol nördlich des Brennerpasses erinnert. Nationalismus wird oft von Leuten propagiert, die ihrer sogenannten Nation nicht entsprechen und doch voll und ganz dazugehören wollten, weshalb nicht wenige ihre (Teil-)Wurzeln verschweigen. Im Grunde ein Zeichen von Unsicherheit und geistiger Armut.
Georg Lezuo, Bozen
Weitere Artikel
-
Mit Nebenwirkungen
Italienische Apothekenketten expandieren nach Südtirol. Doch sie kämpfen mit fehlendem Personal, der deutschen Sprache – und einem wütenden Bürgermeister.
-
Spieglein will nicht mehr
Theater – La Ribalta: (ak) Eine besondere Magie ist fester Bestandteil der Produktionen des Bozner „Teatro La Ribalta“, so auch ...
Leserkommentare
Kommentieren
Sie müssen sich anmelden um zu kommentieren.