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Leserbriefe
Wo wir stehen sollten
Aus ff 48 vom Donnerstag, den 30. November 2023
Wer jetzt den Atem des Krieges nicht spürt, der muss blind, taub und gefühllos sein: Essay von Ulrich Ladurner in ff 45/23
Ulrich Ladurners Einschätzung des Dramas in Nahost und sein Aufruf, Partei zu ergreifen, erstaunt mich, gelinde gesagt. In diesem beiderseitigen Gewaltexzess, ausgelöst vom Hamas-Terrorangriff, Israel bloß als Vorposten der freien Welt und Demokratie hinzustellen und unzutreffende Parallelen zum russischen Überfall auf die Ukraine herzustellen, geht am Problem vorbei.
Islamistischer Fundamentalismus kann sich dort am besten entfalten, wo Unrecht und Unterdrückung herrschen. Israel ist eben nicht nur eine Demokratie, sondern seit 50 Jahren auch ein militärisches Besatzungsregime. Für jemanden, der auf der Seite der Demokratie und des Völkerrechts steht, müsste neben dem „Schutz jüdischen Lebens“ auch der „Schutz palästinensischen Lebens“ stehen, aber nicht unter Zuständen wie in Gaza. Es gibt kein Recht und schon gar nicht einer Demokratie, ein anderes Volk ad eternum in Ghetto-ähnlichen Verhältnissen zu halten. Es gibt kein Recht, für jeden ermordeten Israeli mindestens zehn palästinensische Zivilisten zu töten, wie es Israel bei allen Gaza-Aufständen gehandhabt hat. Wenn der demokratische Westen den Bruch des Völkerrechts auf Jahrzehnte zulässt, wird er nicht nur in der arabischen Welt unglaubwürdig. Jetzt rächt es sich, dass der Westen die 2-Staaten-Lösung verhindert oder nur zugeschaut hat, und so erzeugt ein aus einem alten Trauma entstandener Staat laufend neue. Dafür muss man als Europäer nicht stehen.
Thomas Benedikter, Frangart
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