Leserbriefe

Wenn alle Dämme brechen

Aus ff 51 vom Donnerstag, den 21. Dezember 2023

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Die SVP will mit den Fratelli d’Italia die Landesregierung bilden. „Panorama“-­Meldung in ff 49/23

Während in Südtirol jeder achte Erwerbstätige trotz Vollzeitarbeit armutsgefährdet ist, viele zu einem Stundenlohn von weniger als 9 Euro arbeiten, die Schere zwischen Armen und Reichen immer größer wird, viele Menschen sich keine Wohnung mehr leisten können, unsere jungen Köpfe lieber im Ausland arbeiten, weil sie dort mehr verdienen, bessere Chancen und mehr Ausgehmöglichkeiten haben, der Verkehr immer mehr zunimmt, der Klimawandel voranschreitet,

treffen sich die Spitzenpolitiker unserer Regierungspartei ein paarmal die Woche, um Koalitionsverhandlungen zu führen, kassieren dabei Spitzengehälter und wollen eine Koalition mit den Postfaschisten eingehen, um die Südtiroler Autonomie weiter auszubauen. Im Wahlkampf war davon kaum die Rede.

Vielleicht geht man damit in die Geschichtsbücher ein, aber die Löhne steigen damit nicht, die Wohnungspreise sinken damit nicht, und die Jugendlichen kommen ­deshalb auch nicht nach Südtirol zurück.

Ist es nicht die Aufgabe der gewählten Entscheidungs­träger, die aktuellen Themen, die uns alle betreffen, anzugehen und Lösungen dafür zu finden? Und werden die Politiker nicht dafür gewählt und bezahlt?

Inge Mahlknecht, Bozen

Leserkommentare

1 Kommentar
Artim
22. Dezember 2023, 20:06

Föderalismus, den es in Italien nicht gibt, ist sogar Grundvoraussetzung für eine funktionierende Demokratie (vgl. a.: Peter Josika). Insofern.
Wieso sollte es im Umkehrschluss durch eine röm. Zentralverwaltung Bozens höhere Löhne und gleichzeitig billigere Wohnungen geben und der Braindrain zudem gestoppt werden?
Nennen Sie mal die Positivbeispiele der Provinzen mit Normalstatut, wo all das zutrifft. antworten

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