Leserbriefe

Eine Sprache, viele Grenzen

Aus ff 13 vom Donnerstag, den 28. März 2024

ff 12/24 über den ­ladinischen Gemeinden­verband „Lia di Comuns“

„Die Sprache wird so schnell nicht aussterben“, schreibt Journalistin Silke Hinterwaldner über das Ladinische. In meiner Umgebung und in manchen Medien höre ich viel Ladinisch sprechen. Und bin oft fassungslos!

Zugegeben, es entstehen, zeitbedingt, in jeder Sprache Veränderungen. Mit dieser Argumentation jedoch kann man nicht rechtfertigen, was der ladinischen Sprache seit einem halben Jahrhundert geschieht.

Sprache braucht Kohäsion und Direktion. Werden Sprachen politisch nicht geschützt, kommt es unweigerlich zu Unsicherheit, Verdünnung und Abnutzung. Und das trotz Büchern, sozialen Medien, Online-­Angeboten. Der Einfluss von Schule und ­Institutionen ist unentschlossen und ­schwankend, ihre Möglichkeiten löchrig.

Nicht einmal in ladinischen Gemeinden macht man sich die Mühe auf Ladinisch zu schreiben, was das Gesetz zugestehen würde. Es fehlen der politische Wille und wohl auch der Verantwortungssinn.

Die verschiedenen Uniuns, vor allem die Generela, aber auch die Zustimmung heischende Lia di Comuns, mögen es gut meinen. Aber es müsste mehr tatkräftiges Interesse da sein, um Rechte für unsere Sprachgruppe einzufordern; und zwar über die Provinzgrenzen hinaus. Die Lia di Comuns hätte hier ihr Betätigungsfeld. Erinnern wir uns, wie es Carlo ­Willeit in seiner Zeit mit echter Überzeugung getan hat!

Teresa Palfrader, Enneberg

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